Arge feiert „40 plus 1“
„Groovige Musik“ und Informationen in Hybridform
Eigentlich hätte die Arbeitsgemeinschaft für Behindertenfragen (ARGE), in der sich Menschen mit Behinderung, deren Angehörige, Behindertenverbände und Politiker engagieren, im vergangenen Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum feiern wollen. Das ist wegen Corona ausgefallen. „Jetzt feiern wir eben den Geburtstag 40 plus 1“, freut sich Vorsitzender Claus Angerbauer. Der blinde SPD-Gemeinderat und Gitarrist wohnt in der Gemeinde Seefeld und hat den Vorsitz der Arge im vergangenen Jahr übernommen. Die Jubiläumsfeier wird als Hybridveranstaltung am Mittwoch, 23. Juni, 15 bis 17 Uhr, stattfinden. Das bedeutet, der Vorstand und aktive Teilnehmer nehmen in Präsenz teil, der andere virtuell über den Computer. DIe Einwahldaten gibt das Landratsamt Starnberg bekannt. Die Geburtstagsshow wird aus dem Groundlift-Studio in Stegen (Gemeinde Inning) in die Wohnzimmer der virtuellen Gäste übertragen. „Hierzu haben wir ein Event entwickelt, das Informationen, aber auch beste Unterhaltung enthält“, verspricht Angerbauer. Schließlich ist das Groundlift-Studio in der Alten Brauerei auch für Live-Übertragungen von Konzerten ausgerüstet. „Der komplette Vorstand, bestehend aus acht Mitgliedern wird auf der Bühne mit speziellen Einlagen zu sehen und zu hören sein“, freut sich Angerbauer. Er selbst verspricht „groovige Musik“. Außerdem wird der Kabarettist Robert Rollinger mit humorvoller Satire auftreten. Für Hörbeeinträchtigte werden Gebärden-Dolmetscher vor Ort sein und eine Audio-Transkription wird in das Livebild eingeblendet. „Wir sind im Vorstand in ungemein freudiger Erwartung auf diese einmalige Veranstaltungsplattform, die für die meisten von uns absolutes Neuland bedeutet“, so Angerbauer.
"Gemeinsam stärker"
Die ARGE wurde 1980 von der stellvertretenden Landrätin und langjährigen Bürgermeisterin von Seefeld, Ingeborg Bäss (2007 verstorben), gegründet. Ziel war es, Menschen mit Behinderung und alle, die sich mit dem Thema beschäftigen, in einer Interessengemeinschaft zusammenzuführen. Deswegen lauteten die Motti auch „es ist normal verschieden zu sein“ oder „gemeinsam stärker“. Nach Ingeborg Bäss hatte Petra Veronika Seidl 20 Jahre lang als Vorsitzende gewirkt und das Amt 2020 an Angerbauer übergeben. „In einer ständigen, dynamisch gestalteten Weiterentwicklung wird die Barrierefreiheit und Inklusion von Menschen mit Behinderung als wichtigstes Element betrachtet und ständig vorangetrieben“, erklärte er. Die ARGE setzt sich dafür unter anderem für die uneingeschränkte Teilhabe auf den verschiedensten Ebenen wie Kita, Schule, Ausbildung, Beruf, Freizeit oder Kultur ein. In „leichter Sprache“, die einfach zu lesen und zu verstehen ist, heißt es dazu: „Allen Menschen im Land-Kreis Starnberg soll es gut-gehen. Egal, ob jemand behindert ist. Oder nicht.“
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