"Die Interessen der Öffentlichkeit berücksichtigen"
Badegelände und Kiosk sollen bleiben können
Für den Erhalt des Badegeländes Oberndorf am Wörthsee machen sich Gisela und Wolfgang Niemann, Hechendorf, stark. Sie schreiben:
Seit Jahren nutzen meine Frau und ich das wunderschöne Badegelände Oberndorf am Wörthsee: eine weitläufige Wiese mit schattenspendenden alten Bäumen und drei weit in den See hineinreichenden Badestegen. Zu diesem Gelände gehört ein Kiosk, der seit 1975 in dritter Generation von der Familie Heudecker, zuletzt von der kürzlich verstorbenen Heidi Heudecker geführt wurde.
Kurz vor ihrem Tod hatte das Ehepaar Heudecker entschieden, dass seine Tochter Andrea den Kiosk weiterführen sollte und dies vertraglich mit dem Verpächter, dem Grafen Toerring (Bayerische Graf zu Toerring-Jettenbach Brauereien GmbH & Co. KG Brauhaus Jettenbach KG) vereinbart. Nicht nur die Familie Heudecker, auch viele sehr zufriedene Nutzer dieses herrlichen Badegeländes aus München und allen benachbarten Landkreisen sowie viele Touristen waren froh, dass sie auch in den kommenden Jahren auf den gut organisierten Service des Kiosks rechnen konnten.
Dann platzte die Bombe! Andrea Heudecker erhielt die Kündigung des Kiosk-Verpächters. Es heißt, der Kiosk solle abgerissen und statt seiner eine ganzjährig zu betreibende Gastwirtschaft gebaut werden. Das war nicht nur für die Familie Heudecker eine große Enttäuschung, zumal Andrea Heudecker alleinerziehend ist, sie einschlägige Erfahrung in dem Gewerbe hat (bis vor Kurzem war sie Pächterin der „Wurzn“ am Pilsensee) und nach dem Tod der Mutter sehr zur Zufriedenheit der tausenden Badegäste den Kiosk weitergeführt hat.
Wir meinen, dieser soziale Aspekt sollte vom Grafen Toerring auch berücksichtigt werden. Nachfragen bei der zuständigen Gemeinde Inning und am Landratsamt Starnberg ergaben, dass nicht einmal eine Bauvoranfrage für dieses Projekt vorlag. Aber bei der Gelegenheit erfuhren wir, dass der Vertrag des Erholungsflächenvereins mit dem Seefelder Grafen Toerring für die Nutzung des Geländes Ende 2021 ausläuft.
Unsere – und nicht nur unsere – Enttäuschung wäre riesengroß, wenn das Gelände ab 2022 nicht mehr als Badegelände zur Verfügung stehen würde. In der Gerüchteküche brodelt es seither, so ist z.B. von einem Golfplatz mit Hotelanlage die Rede. Vom Erholungsflächenverein München erfuhren wir, dass über die Verlängerung des Vertrages verhandelt wird. Verbindliche Aussagen dazu seien noch nicht möglich.
Wir bitten alle, die auf die Weiterentwicklung dieses Projektes Einfluss haben, eine soziale und die Interessen der Öffentlichkeit berücksichtigende Lösung anzustreben. Wir würden uns freuen, wenn die Kündigung von Andrea Heudecker zurückgenommen würde und sie nach einer Neuerrichtung des Kiosk diesen mit der von uns geschätzten Kompetenz weiterführen dürfte!
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