Steinmale und Glücksteine
Ausstellung zum Gedenken von Johannes Riedel
Zum Gedenken an den vor einem Jahr verstorbenen Gilchinger Künstler Johannes Riedel, ehemaliger Münchner Industrie- und Sozialpfarrer, findet in Gilching eine Ausstellung von Teilen seiner Bilder, Steinmale und Glücksteine statt. Es werden auch neue, bisher noch nicht ausgestellte Bilder und Aktzeichnungen gezeigt. Die Ausstellung kann am Samstag, 7. und Sonntag, 8. Oktober, jeweils von 14 bis 18 Uhr im Fortbildungsinstitut TEAM, Gilching, Landsberger Straße 47 besichtigt werden. Die Witwe Almut Schmale-Riedel wird während der Öffnungszeiten anwesend sein.
Johannes Riedel war vielen Bürgern bekannt durch seine regelmäßigen Jahresausstellungen sowie seiner Mitarbeit im Gilchinger Künstlerkreis "Römerstein". Im vergangenen Jahr war er nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 81 Jahren verstorben. Riedel war in Nürnberg geboren und in Gilching ansässig. Von 1970 bis 1997 war er Sozialpfarrer der Münchner Regionalstelle des Amtes für Industrie- und Sozialarbeit gewesen. Für seine Verdienste wurde er mit der Medaille München leuchtet ausgezeichnet.
Spiel mit Farben, Formen, Licht
Neben seinem Engagement als Sozialpfarrer war die Kunst eine Leidenschaft Riedels, die er über 40 Jahre lang auslebte. Seine letzten Werke widmete er den "Lichtmomenten". In seinen abstrakten Werken spielt er mit Farben, Formen, Licht, Melodie und Musik. Der Betrachter kann in die farbenfrohen Werke eintauchen und seiner Fantasie freien Lauf lassen."Ich male, weil es mir Spaß macht, mich in Formen, Farben, Atmosphären, Licht, Dunkel, innere und äußere Muster zu versenken", so Riedel im Ankündigungstext seiner letzten Ausstellung vor seinem Tod. Er betonte, dass seine Bilder Boten des Lichts sein sollten, "nicht Erblicktes erwecken, Schönheit Gestalt geben". Erst die dunklen Schattenseiten ermöglichten dem Werk seinen Lichtmoment. "Sie sind erst fertig, wenn sie Kontakt zum Betrachter aufnehmen und ihn vielleicht auch mitnehmen - in neue Räume", beschreibt der Künstler seine Intention. Meist suchte er Harmonie oder Gegensätze durch kräftige, leuchtende Farben ausdrucksstark ins Bild zu bringen.
Den Besuchern überreichte Riedel bei seinen Ausstellungen gerne kleine bemalte "Glückssteine"-
Die Hälfte des Erlöses der Ausstellung geht an die von Johannes Riedel mitgegründete interkulturelle Stiftung "Kolibri" mit Sitz in München, die sich intensiv der Förderung der Integration von Ausländern annimmt.
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