Von Tierwohl bis Klimaschutz
Landwirtschaft bleibt kontroverses Thema
„Bildung plus Begegnung“ – so lautet das Motto des Hauses der Bayerischen Landwirtschaft (HdbL) in Herrsching. Zum Jahrestag waren neben Landwirten aus der gesamten Region auch „Promis“ aus der Landwirtschaft wie der ehemalige Präsident des deutschen und europäischen Bauernverbands,Gerd Sonnleitner, und der derzeitige Präsident des Bayerischen Bauernverbands (BBV), Walter Heidl, an den Ammersee gekommen, um auf das vergangene Jahr zurück zu blicken und Impulse für die Zukunft zu bekommen. Gunther Strobl, Direktor des Hauses, betonte in seiner Rede, wie wichtig gerade heute der Dialog zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft sei.
„Sachlich begründeter Dialog“
Heidl blickte auf ein erfolgreiches Herrschinger Jahr mit Highlights wie dem Bus-Fest für landwirtschaftliche Unternehmer und dem Internationalen Seminar für Führungskräfte der Landjugendarbeit zurück. Er plädierte dafür, die Probleme der Landwirtschaft nicht isoliert zu betrachten. Sinnvoller sei ein „sachlich begründeter Dialog“. Heidl betonte, dass an oberster Stelle Gesprächsbereitschaft und ein Miteinander stünden.
Zu Wort kamen auch Absolventen der Jahrgänge 1969, 1994 und 2019, die den positiven Einfluss des traditionellen Herrschinger Grundkurses schilderten. Dass die ehemaligen „Grundkursler“ zahlreich erschienen waren, sei der Beweis dafür, dass hier viele Freundschaften für's Leben geschlossen wurden, freute sich der Referent. Auch Gerd Sonnleitner war Teilnehmer am Grundkurs 1969 und hat sich dort für seine spätere Laufbahn als Präsident des Bayerischen, Deutschen und Europäischen Bauernverbandes das Rüstzeug geholt.
Anschließend gab der Philosoph und Kommunikationswissenschaftler Christian Dürnberger Impulse zum Thema „Was die Gesellschaft heute von der Landwirtschaft erwartet“. Dürnberger vermutete, dass Themen der Landwirtschaft wie bisher kontrovers diskutiert werden würden. Schließlich herrschten in der Gesellschaft unterschiedliche Auffassungen, was Tierwohl, Umwelt- und Klimaschutz betreffe. Dabei gehe es um grundlegende Entscheidungen, die von der gesamten Gesellschaft mitgetragen werden müssten. In den Raum stellte er die Frage: „Brauchen und wollen wir Nutztierhaltung in Deutschland?“ Wichtig sei es, Probleme offen zu kommunizieren und den direkten Kontakt zu suchen, gab er den Besuchern mit auf den Weg.
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