Energie planvoll nutzen
Germering bekommt Förderung für Klimaschutz
Der Förderbescheid aus dem Energieministerium ist endlich da. Für die Stadt Germering ist das der Startschuss, um endlich den geplanten Energienutzungsplan aufzustellen. Damit soll sich der CO2-Ausstoß der Stadt erheblich verringern. „Das erste Arbeitstreffen fand Ende Januar statt“, berichtete der neue Klimaschutzbeauftragte der Stadt, Pascal Luginger. Beteiligt am Prozess sind das Institut für Systemische Energieberatung (ISE) der Hochschule Landshut, die Erdwerk GmbH (Geothermie), das Germeringer Bauamt und die Stadtwerke. Außerdem wird das Projekt von einem Lenkungskreis mit Vertretern aus Stadtrat, Verwaltung und Umweltbeirat begleitet.
„Das nächste Treffen mit dem Lenkungskreis ist am 1. März“, erklärte Luginger, der seit November vergangenen Jahres offizieller Klimaschutzbeauftragter der Stadt ist. Der 31-Jährige stammt aus Niederbayern und hat nach seinem Bachelor in Bioprozesstechnik an der Technischen Universität Weihenstephan einen Master in Umweltplanung und Ingenieurökologie gemacht. Nach dem Studium war er im Kompetenzzentrum für Ernährung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft tätig und hat Verwaltungsabläufe kennengelernt. Jetzt freut er sich, sein Wissen in Germering einzusetzen. Neben seiner Fachkompetenz traut sich Luginger auch zu, die nachhaltigen Ziele der Bevölkerung zu vermitteln. „Ich kann gut mit Menschen“, erklärte er.
Rückschlüsse über den Verbrauch
Am Anfang ist eine umfangreiche Datenermittlung nötig, erklärte Luginger. Es werden beispielsweise Daten bei den Energieversorgern eingeholt, es wurden Fragebögen an Gewerbebetriebe verschickt. Bei den Privathaushalten wird aber nicht jeder Haushalt abgeklappert. „Das wäre viel zu aufwändig“, so Luginger. Hier soll ein Blick auf die Karte „Germering von oben“ helfen. Dabei könne man erkennen, ob es sich beispielsweise um ein Neubaugebiet, eine Reihenhaussiedlung, um mehrstöckige Gebäude im Quartier oder um ein dicht bebautes Mischgebiet handelt. „Über diese Flächen kann man über öffentlich zugängliche Daten Rückschlüsse über den Verbrauch ziehen“, so Luginger.
Maßnahmenkatalog
Der Bedarf an Strom und Wärme wird unterteilt nach Verbrauchergruppen erfasst. Mit diesen Daten können die CO2-Emissionen der Bevölkerung berechnet und bewertet werden. Anschließend werden Einsparpotenziale sowie die Möglichkeiten zur Nutzung erneuerbarer Energien oder ein Ausbau von Nah- und Fernwärmenetzen wirtschaftlich und ökologisch bewertet. „Das Ziel ist ein Maßnahmenkatalog, der konkrete Handlungsempfehlungen für eine zukünftige ökologisch und wirtschaftlich sinnvolle Energieversorgung der Stadt aufzeigt.“
Bereits im Mai hofft Luginger erste Ergebnisse der Ist-Analyse präsentieren zu können. Auch für die Bürger plant er Informationsveranstaltungen, je nach Situation entweder online oder als Präsenzveranstaltung. Im Moment arbeitet Luginger noch an der Webseite, auf der das Projekt vorgestellt werden soll. Wenn alles fertig ist, dann haben die Germeringer mit dem Energienutzungsplan ein Planungsinstrument, mit Hilfe dessen die energetische Entwicklung der Stadt gesteuert werden kann.
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