Marode Visitenkarte des Marienplatzes
Weilheimer Stadtmuseum gehört grundsaniert
„Es sind dringend ein neues Konzept und bauliche Maßnahmen erforderlich, um aus unserer ‚Schatzkammer‘ ein Museum unserer Zeit zu machen“, sagt Ragnhild Thieler, Weilheimer Stadträtin, Kulturreferentin und zugleich erste Vorsitzende des „Förderverein Stadtmuseum Weilheim". Zusammen mit ihrem Vorstandskollegen Christian Hörter und Museumsleiter Dr. Tobias Güthner hatte sie in der letzten Woche zu einem Pressegespräch ins Museum geladen.
Pläne zu einer umfassenden Sanierung des baulichen Kleinodes auf dem Marienplatz gibt es schon lange, zuletzt hatte es gar einen Architekten-Wettbewerb hierzu gegeben, den das Münchener Architektenbüro „Claus und Forster gewann. Doch dann kam zum einen der Haushalt der Stadt und zum zweiten Corona dazwischen.
Drei Projekte gestrichen
„Drei geplante Projekte, nämlich Sanierung des Hauses Töllern, das Städtische Kinderhaus Pfiffikus und das Stadtmuseum, wurden plötzlich gestrichen“, berichtet Thieler. Dabei will es der Förderverein jedoch nicht bewenden lassen. Mit einem offenen Brief wand er sich jetzt an die drei Bürgermeister und den Stadtrat. Das Museum, so der Verein, sei „eine Liegenschaft der Stadt an prominenter Stelle“ und zugleich „eines der ältesten Baudenkmäler Weilheims“ und es drohe immer mehr zu verfallen. Eine marode Visitenkarte des Marienplatzes. Einen „peinlichen Zustand“ bescheinigte der Förderverein in seinem Schreiben dem „anerkannten und traditionsreichen“ Museum.
Neben einer neuen Heizung ist die Barrierefreiheit des Museums das große Thema bei der Sanierung. Auch die Toilettenanlage im Gebäude ist dem Stadtrat ein Dorn im Auge. „Hierfür aber ist bereits eine Lösung in Arbeit, sodass dieser Punkt nicht mehr relevant ist“, so Ragnhild Thieler. Mit einer „Sanierung light“ sei es jedoch nicht getan, sind sich Thieler, Hörter und Güthner einig. Zum einen, weil es damit nicht getan sei und zum zweiten, so Tobias Güthner weil es in Aussicht stehende finanzielle Förderung nur gebe, wenn die Sanierung zu einem „zeitgemäßen Museum“ führen würde. „Es reicht also nicht, einen Eimer Farbe in die Hand zu nehmen und einen Treppenlift einzubauen.“
Ein weiteres Gespräch
Das Architektenbüro wurde nun mit der Kalkulation für die Planung einer Sanierung, nicht für deren Kosten, beauftragt. Damit soll es dann am Donnerstag, 8. Oktober, noch vor der Haúshaltssitzung, zu einem Gespräch im kleinen Kreis im Rathaus kommen. Dort wolle man dann keine „Wunschliste", sondern vielmehr eine „Dringlichkeitsliste“ vorlegen. Nach diesem Gespräch, so hofft der Förderverein, werden sich die drei Weilheimer Bürgermeister bei der Vergabe des Haushaltes für das Stadtmuseum stark machen.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH