Wann kommt der nächste Bus?
Digitale Anzeigetafeln zeigen Abfahrt in Echtzeit an
Die Situation ist den meisten bekannt. Man steigt aus der S-Bahn, hetzt in größter Eile mit seinen Taschen die Treppen der Unterführung hinauf, um den Bus zu erwischen. Doch oben angekommen stellt man fest, dass er verspätet kommt und die ganze Eile umsonst war. Dieses Problem sollen in Weßling bald sogenannte Dynamische Fahrgastinformationen (DFI) verhindern. Auf ihnen können die Fahrgäste ablesen, wann die nächsten Busse kommen. Denn nicht immer stimmen die Abfahrtszeiten mit den Angaben in den Fahrplänen überein.
Der Landkreis Starnberg will solche Tafeln flächendeckend einführen. Sie sind allerdings teuer, so dass vorerst nur Haltestellen mit überregionaler Bedeutung ausgestattet werden sollen. Zum Beispiel der Bahnhof Weßling. Bei der Neuerung handelt es sich um Anzeigetafeln, auf der die Abfahrtszeiten der Busse in Echtzeit entweder auf einer oder auf beiden Seiten digital zu lesen sind. Um den günstigsten Platz für die Tafeln zu finden, hat sich der Mobilitätsausschuss im Gemeinderat Weßling den Bahnhof genau angeschaut. Bürgermeister Michael Sturm hatte sogar extra einen Zollstock mitgebracht, um mit ihm die unterschiedlichen Vorschläge zu markieren.
Einig war sich das Gremium, dass eine Tafel in die Bahnhofshalle soll. Die Halle soll nämlich wieder als repräsentativer Aufenthaltsort reaktiviert werden. Erste Renovierungen wie ein Wandanstrich sind bereits durchgeführt, jetzt soll auch das WC so umgebaut werden, dass es öffentlich von außen und von innen betreten werden kann. Die Anzeigetafel an der Wand wäre eine zusätzliche Serviceleistung für die wartenden Fahrgäste.
Tafeln in München bereits im Einsatz
Auch auf dem Bahnsteig wünscht sich der Ausschuss eine Anzeigetafel. Dann können sich die S-Bahn-Passagiere gleich beim Aussteigen über die Abfahrtszeiten informieren. Die Genehmigung dafür muss aber die Bahn erteilen. Die Weßlinger Verwaltung wurde beauftragt Gespräche mit der Bahn zu führen. Eine weitere Anzeigetafel soll an der Treppe zur S-Bahnunterführung installiert werden. Da sie von beiden Seiten lesbar sein soll, wird sie mit 22.000 Euro doppelt so viel wie die einfache in der Bahnhofshalle kosten. Allerdings muss die Gemeinde die Kosten nicht übernehmen. Der Landkreis und der Freistaat (80 Prozent) werden sich die Kosten teilen. „Die Gemeinde Weßling muss nur die Fundamente und den Stromanschluss zahlen“, erklärte Sturm. Für den ersten Ausbau an 19 Bahnhöfen und Bushaltestellen zum Beispiel beim Kloster Andechs und am Marktplatz in Inning wurden 120.000 Euro veranschlagt. Die Anzeigetafeln haben sich in München schon länger bewährt. Sie bringen mehr Sicherheit, erklärte Sturm. Immer wieder käme es nämlich vor, dass Fahrgäste in aller Hektik stolperten und stürzten. Mit der DFI wissen sie jetzt genau, ob die ganze Hektik überhaupt nötig ist.
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