Neue Wege im Germeringer RepairCafé
Repariert wird im Homeoffice mit Click & Collect-Service
Wem gegenwärtig ein Elektrogerät, Kleidungsstücke oder Fahrrad kaputtgeht, hat es oft schwer, fachkundige Hilfe zu finden. Viele Besitzer entscheiden sich dazu, ein Gerät wegzuwerfen und ein Neues zu kaufen, auch wenn es manchmal durch einfache Reparaturen wieder zum Laufen gebracht werden könnte. Vor allem trifft dies wirtschaftlich Schwächere in der Gesellschaft, die sowieso schon stärker unter den Auswirkungen der Pandemie leiden.
Infektionsrisiko minimieren
Aus diesem Grund haben sich die Initiatoren des Germeringer RepairCafés überlegt, ob es eine Möglichkeit der Hilfe gibt, die ein Infektionsrisiko nahezu ausschließt und mit der gegenwärtigen Gesetzeslage konform ist. Schließlich sehen sie es als Auftrag der Kirche, Menschen zu unterstützen, zu helfen und auch in der Pandemie für die Leute da zu sein. „Sich zurückziehen, wenn Hilfe am notwendigsten ist, macht unglaubwürdig“, so Pastor Scheitacker von der Freien evangelischen Gemeinde (FeG) Germering.
Die Lösung lautet: Repariert wird im Homeoffice mit Click & Collect-Service. Die Besucher des RepairCafés melden sich im Vorfeld über das Internet an und bekommen per Mail eine Bestätigung, wenn ihr „Patient“, wie die zu reparierenden Gegenstände im RepairCafé genannt werden, angenommen wird.
Wer von den ehrenamtlichen Mitarbeitern beim Reparieren mitwirkt, gibt im Vorfeld ebenfalls Bescheid, so dass klar ist, wie viele „Patienten“ angenommen werden können und was jeder Einzelne zu leisten bereit ist. Nachdem die kaputten Gegenstände abgegeben worden sind, holen sie die Reparateure ab und reparieren im Homeoffice. Die hoffentlich wieder funktionsfähigen Geräte können die Besitzer dann bei den Reparateuren abholen.
Deutlich höherer Aufwand
Einige wenige andere Mitarbeiter arbeiten unter Corona-Bedingungen mit Abstand und Maske am Repairsamstag im Gemeindehaus der FeG (Bahnhofplatz 10) und führen kleinere Reparaturen, die schnell zu erledigen sind, gleich aus. Die Gegenstände, die vor Ort gerichtet wurden, können am Samstagabend gleich wieder abgeholt werden. Das Bringen und Abholen der Gegenstände geschieht im Freien, so dass auch hier eine mögliche Infektionsgefahr minimiert wird.
„Die gegenwärtige Vorgehensweise verlangt einen deutlich höheren Organisationsaufwand, als wir es vom früheren Reparaturbetrieb gewohnt sind“, so Gerhard Busch, der Leiter des RepairCafés. Vor jedem Repairsamstag verbringt er rund sechs Stunden mit E-Mail schreiben, telefonieren, Listenerstellung und Organisation des ganzen Betriebs. „Die Liebe zu den Menschen, die uns gegenwärtig brauchen und das Zeichen der Hoffnung, welches wir dadurch setzen, ist den Aufwand wert“, ergänzt er.
Das nächste RepairCafé ist für den 29. Mai geplant. Informationen über das Germeringer RepairCafé gibt es unter www.germering.feg.de/RepairCafe.
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