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Rubrik: Gesamt · Ort: fuenfseenland
Abriss und Neubau
Die Kirchenschule soll größer werden
In den nächsten Jahren wird es an den Germeringer Grundschulen eng. Das hat eine Studie über die Entwicklung der Schülerzahlen ergeben. Der Stadtrat hat das Zahlenwerk als Grundlage für seine Schul-Planungen genommen. Laut Prognose steigt die Anzahl der Schulkinder und zwar unabhängig davon, ob am Kreuzlinger Feld gebaut wird oder nicht. Für die Schulplanungen macht es dabei einen großen Unterschied, ob und wann das Neubaugebiet realisiert wird. Bei einer Bebauung wäre auch eine Grundschule geplant. In den Prognosen wurden dem Stadtrat deswegen verschiedene Varianten – mit und ohne Bebauung Kreuzlinger Feld – vorgestellt.
Ohne Bebauung würde sich die Anzahl der Klassen an der Kirchenschule bis 2024 von 16 auf 20 erhöhen. Mit einer Bebauung könnte die neue Schule den zusätzlichen Bedarf von etwa acht neuen Klassen abdecken. Bei der Kerschensteiner Schule würde es vier weitere Klassen für die Kreuzlinger-Feld-Grundschule geben – falls dort Wohnungen entstehen. Auch die Schülerzahlen an der Kleinfeldschule steigen. Da hier nicht erweitert werden kann, müsste der Schulsprengel so geändert werden, dass – im Falle einer Bebauung – die neue Schule weitere Kinder aufnehmen könnte. Einzig die frisch renovierte und erweiterte Theresen-Grundschule hat genügend Kapazitäten, um alle in ihrem Sprengel prognostizierten Kinder aufnehmen zu können.
Auch das Spatzennest wird neu gebaut
Als ersten Schritt hat der Stadtrat nun beschlossen, alles für einen Neubau der Kirchenschule in die Wege zu leiten. Derzeit besteht die Schule aus Gebäudeteilen aus den Jahren 1950, 1962, 1969 und 1975. Die Haustechnik ist veraltet, Fassaden und Dächer energetisch unzureichend und es ist ungünstig, dass die Erschließung der Schule – Küche, Betreuungs- und Sporteinrichtungen – nur über die Kirchenstraße verläuft. Außerdem entspricht das Raumangebot nicht mehr den modernen Anforderungen an Unterricht, Betreuung und Aufenthalt. Dazu kommt, dass Eltern über kurz oder lang einen gesetzlich verankerten Anspruch auf Ganztagesschule für ihre Kinder bekommen werden. Dafür ist zusätzlicher Platz notwendig. Auch das 1920 errichtete und 1950 erweiterte Gebäude des Kindergartens Spatzennest ist sanierungsbedürftig. Es soll in die Baupläne einbezogen werden.
In einer Machbarkeitsstudie wurden mehrere Varianten geprüft. Das Ergebnis lautete, dass eine Sanierung unwirtschaftlich wäre. Besser wäre es, in mehreren Baustufen und während laufenden Betriebs neu zu bauen. Zunächst soll die kleine Turnhalle an der Hörwegstraße abgerissen werden. Dort könnten ab Mitte 2022 zwei verbundene Neubauten entstehen. Im zweiten Bauabschnitt würde das Gebäude an der Augsburger Straße aufgestockt werden. Hier könnte auch der Kindergarten Spatzennest einziehen, dessen Bestandsbau abgerissen werden soll, so wie das Hauptgebäude der Kirchenschule.
40 Millionen Euro Gesamtkosten
Im dritten Bauabschnitt ist ein Neubau mit Fachräumen und Mittagsbetreuung geplant sowie eine Dreifachturnhalle mit Hartplatz. Die alte Zweifachturnhalle wird abgerissen. Wenn alles nach Plan läuft, könnten die Baumaßnahmen 2028 beendet sein. Die Gesamtkosten werden auf 40 Millionen Euro geschätzt. Eine europaweite Ausschreibung hat der Stadtrat bereits beschlossen. Außerdem wird die Stadt Germering einen Bebauungsplan aufstellen.
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