5-Seen Wochenanzeiger - Hier werden Sie gelesen
2 x pro Woche mit ca. 2 Millionen Zeitungen
Rubrik: Gesamt · Ort: fuenfseenland
Eine Woche voller Forschung
Max-Born-Gymnasium kommt auf den dritten Platz
Sie besuchen Forschungseinrichtungen, experimentieren und bilden sich bei Vorträgen renommierter Wissenschaftler weiter – seit 1994 nehmen besonders interessierte Schülerinnen und Schüler am Max-Born-Gymnasium (MBG) an den Forscherwochen teil. „Es handelt sich um ein Leuchtturmprojekt für uns als MINT-Schule“, so Schulleiter Dr. Robert Christoph. Für dieses Engagement im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) bekam die Schule beim Prämienprogramm des Landkreises Fürstenfeldbruck einen mit 850 Euro dotierten dritten Platz. Trotz des Corona-bedingten schwierigen Schuljahres hatten sich elf Schulen mit Projekten aus dem Schuljahr 2019/2020 beworben.
Bei der „Forscherwoche“ waren naturwissenschaftlich begeisterte Schüler von fünf Gymnasien aus ganz Deutschland zu Gast in Germering gewesen, um Forschungseinrichtungen und Universitäten zu besuchen, an Vorträgen, Praktika und Führungen teilzunehmen, in Laboren zu experimentieren und von ihren eigenen Forschungsvorhaben zu berichten. Eckart Werner-Forster, Leiter der „Jugend forscht“-Gruppe am MBG, hatte die Veranstaltungen mit seiner Kollegin Bettina Rißner organisiert. Die Schüler Simon Trumpfheller und Jan Deffner beeindruckten in diesem Rahmen mit ihrem Forschungsprojekt „Clean Ocean“. Dazu bauten sie ein Modellboot für ein Projekt, mit dem am Schiffsrumpf installierte Körbe Plastikmüll aus dem Meer fischen. Andere Schüler stellten ihre Forschungen zu gesundheitlichen Folgen bei Kindern nach dem Tschernobyl-Unfall vor und zu Möglichkeiten, die Erderwärmung durch Düngung des Algenwachstums nahe der Antarktis zu bremsen.
Kondensstreifen und Dunkle Materie
Viel Aufmerksamkeit gab es für zwei öffentliche Vorträge, die von hunderten von Teilnehmern besucht wurden. Zum Thema „Klimawandel“ informierte der Atmosphärenforscher am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Volker Grewe, über Ansätze der Luftfahrt, um dem Klimawandel zu begegnen. Durch Veränderungen der Flugwege könnten Kondensstreifen vermieden und dadurch die klimaschädlichen Wirkungen des Flugverkehrs um zehn Prozent gesenkt werden. Vom Urknall, Quarks und dunkler Materie berichtete Frank Simon vom Max-Planck-Institut für Physik. Fasziniert lauschten die Teilnehmer seinen Ausführungen zum LHC, dem Beschleuniger des CERN in Genf.
Im School-Lab des DLR in Oberpfaffenhofen durften die Schüler mit Robotik und GPS experimentieren. Sie besichtigten die Bodenkontrollstation, die Flugzeugflotte des DLR und erstellten aus Satellitendaten Karten, die das Abschmelzen der Gletscher zeigten. Auf dem Forschungscampus Garching untersuchten die Jungforscher im Beschleunigerlabor, welche radioaktive Strahlung von einer Heuprobe ausgeht, die nach dem Unfall von Tschernobyl in Garching geerntet worden war. Im ScienceLab maßen sie die Kraft, mit der die Pole eines Elektromagnets aufeinander trafen. Daneben bauten sie eine Leonardokuppel auf. „Die nach da Vinci benannte Konstruktion hält ohne jeden Nagel“, erklärte ein Zwölftklassler. Chemische Experimente standen im ChemLab der Ludwig-Maximilians-Universität in Großhadern auf dem Programm. Hier stellten die jungen Forscher eine After-Sun-Lotion her, berechneten die Dicke einer Seifenblasenhaut und produzierten Wunderkerzen.
Erster und zweiter Preis
Den ersten Platz beim Prämienprogramm bekam die Ferdinand-von-Miller-Realschule in Fürstenfeldbruck für das Projekt „Schreiben gegen die Einsamkeit“. 1.700 Euro gab es für die Briefe und Karten, die während des Lockdowns an Bewohner von Alten- und Pflegeheimen geschickt wurden. Die Orlando-di-Lasso-Realschule in Maisach überzeugte mit ihren Aktionen für Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Schulumfeld. Für den zweiten Platz gab es 1.350 Euro.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH