"Germering zeigt Gesicht"
Veranstaltungen gegen Rassismus
„Germering zeigt Gesicht“ lautet das Motto, unter dem die Stadt im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus am Freitag, 20. und Samstag, 21. März, Veranstaltungen anbietet.
Interkulturelles Training
Am Freitag gibt es zwischen 15 und 18 Uhr ein interkulturelles Training für ehrenamtliche Asylhelfer und für Interessierte. „Afrika – Kulturen und Herausforderungen“ lautet das Thema. Dabei wird eine Schwerpunkt auf die Länder Nigeria, Somalia und Eritrea gelegt. Es gibt Informationen über die Religionen in diesen Ländern, über Flucht- und Migrationsursachen sowie Parallelen zur deutschen Kultur. Außerdem werden die Teilnehmer ihre eigene kulturelle Prägung und die Auswirkung auf den Umgang mit Anderen hinterfragen. Referentin ist Kundri Böhmer-Bauer, Interkulturelle Trainerin.
Küche aus aller Welt
Um 18 bis 22 Uhr wird Fingerfood für den Tag gegen Rassismus gekocht. Unter dem Motto „Küche aus aller Welt“ kochen und essen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund in diesem Kochprojekt der Stadt Germering in Kooperation mit der VHS Germering. „Essen verbindet alle Kulturen“, versichern die Initiatoren.
Anmeldung für beide Veranstaltungen unter frauke.stechow@germering.bayern.de bei der Asylkoordinatorin der Stadt Germering, Frauke Stechow.
Miteinander ins Gespräch kommen
Am Samstag gibt es zwischen zehn und zwölf Uhr eine Aktion vor der Stadtbibliothek Germering. In Zusammenarbeit mit den beiden Helferkreisen kommen Germeringer miteinander ins Gespräch und setzen damit ein Zeichen für Menschenwürde und gegen Rassismus.
Bank der Begegnung
Um 13 Uhr findet am Freitag in der Planegger Straße 9 die feierliche Übergabe der „Bank der Begegnung“ vor dem Mehrgenerationenhaus „Zenja“ statt. Sie ist in der Jugendwerkstatt mit jungen Menschen und Geflüchteten gebaut worden. Musikalisch begleitet die Veranstaltung der Bellevue Nachbarschaftschor aus München und es wird Fingerfood aus dem Kochprojekt der Stadt Germering gereicht.
Das Schicksal der Herero
Einen Vortrag zum Schicksal der Herero gibt es am Freitag ab 16 Uhr im Foyer der Stadtbibliothek. Im Januar 1904 erhob sich die Volksgruppe der Herero im heutigen Namibia gegen die Unterdrückung der deutschen Kolonialmacht. Der Kölner George Kandee, gebürtiger Herero, wird den Zuhörern einen Einblick geben.
Unterstützt werden die Antirassismus-Veranstaltungen von Oberbürgermeister Andreas Haas und Integrationsreferentin Fereshteh Erschadi-Zimmermann. „Anschläge wie jüngst in Hanau oder Halle machen klar: Wir alle müssen Gesicht zeigen im Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus“, mahnten beide. Schließlich würden auch in Germering Menschen ausgegrenzt. "Auch bei uns treffen sie abschätzige Blicke, unbedachte Kommentare oder flache Witze. Auch bei uns erschwert ihnen ein ungewöhnlich klingender Name möglicherweise die Wohnungs- oder Jobsuche." Die 1979 ins Leben gerufene Internationale Woche gegen Rassismus der Vereinten Nationen sei daher eine gute Gelegenheit, um "Zeichen der Solidarität" zu setzen.
„Machen Sie mit. Lassen Sie uns Platz nehmen auf der „Bank der Begegnung“. Schauen wir einander ins Gesicht. Zeigen wir Gesicht“, forderten Haas und Erschadi-Zimmermann.
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