Hospiz und Frauenhaus
Einrichtungen werden in der Unteren Bahnhofstraße realisiert
Es sind zwei Einrichtungen, die in Germering gefehlt haben: ein Hospiz und ein Frauenhaus. Beide sollen jetzt auf einem Grundstück in der Unteren Bahnhofstraße realisiert werden. Der im Juni 2014 gegründeten Max- und Gabriele-Strobl-Stiftung, einer Unterstiftung der Germeringer Sozialstiftung, wurde das unbebaute Grundstück in der Nähe des Rathauses vermacht mit der Maßgabe, dass dort ein Hospiz geschaffen werden soll. Auch ein Frauenhaus und öffentlich geförderte Wohnungen werden auf dem Areal entstehen.
Um dies zu ermöglichen, änderte der Stadtrat den alten Bebauungsplan aus dem Jahr 1967. „Damit wurde das Baurecht für die Errichtung der Einrichtungen geschaffen“, freute sich Oberbürgermeister Andreas Haas. Für das Frauenhaus wird der Landkreis Fürstenfeldbruck zuständig sein. Das Hospiz soll von einer gemeinnützigen GmbH betrieben werden. Einstimmig beschloss der Stadtrat der Stadt Germering vor kurzem, dem Ganzen als Gesellschafterin beizutreten. Dafür sollen im Haushalt der Stadt 12.500 Euro als Stammkapital eingestellt werden. Die GmbH soll bereits vor Baubeginn gegründet werden, damit deren Geschäftsführung schon während der Bauphase beteiligt werden kann.
Jeweils zehn Plätze für Betroffene
Neben den Plänen für den Bau wird von den Verantwortlichen schon an dem Konzept gearbeitet. So soll es im Hospiz zehn Betten für schwerkranke und sterbende Menschen geben. Hier können sie ihren letzten Lebensweg in Geborgenheit mit fachlicher Betreuung und persönlicher Fürsorge verbringen. Auch Familie und Freunde werden miteingebunden und unterstützt. Der Germeringer Hospizverein hatte eine solche Einrichtung schon seit Jahren gefordert. In der Region gibt es nichts Vergleichbares. Deswegen sollen auch Betroffene aus den umliegenden Landkreisen Dachau, Landsberg und Starnberg aufgenommen werden können.
Gewaltspirale kann zum Tod führen
Ein Frauenhaus gibt es zwar bereits seit rund 30 Jahren in Fürstenfeldbruck, doch es ist zu klein, so dass immer wieder Frauen abgewiesen werden müssen. Dabei handelt es sich bei den Betroffenen um Frauen und deren Kinder, die von häuslicher Gewalt betroffen sind. Der Schritt, die Kinder zu nehmen und den gewalttätigen Partner zu verlassen, fällt ihnen nicht leicht. Viel Mut und viel Unterstützung sind nötig, um diesen überlebenswichtigen Schritt zu vollziehen. Schließlich können sich tätliche Übergriffe mit der Zeit in einer Gewaltspirale nach unten immer mehr verstärken. Am Schluss droht ein Tötungsdelikt. Im Frauenhaus soll es zehn Zimmer für Frauen mit ihren Kindern geben, die von hier aus mit fachlicher Unterstützung ihr neues Leben neu planen können. Im Gegensatz zu früher soll die Adresse nicht mehr geheim sein. Dies sei sowieso kaum möglich. Es wird mehr auf Sicherungssysteme gesetzt.
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