Spatenstich bei der Feuerwehr Germering
Anbau soll bis Ende 2022 fertig sein
„Im Alarmfall kann jede Minute über Leben oder Tod entscheiden“, mahnte Michael Kleiber, Stadtbrandinspektor und Kommandant der Germeringer Wehr. Beim Spatenstich für die Erweiterung beziehungsweise den Anbau des Feuerwehrhauses der Freiwilligen Feuerwehr Germering erklärte er, dass es besonders wichtig sei, dass die Feuerwehrleute gleich mit dem richtigen Fahrzeug ausrücken, um möglichst schnell an den Einsatzorten zu sein. Derzeit müssen sie erst umständlich rangieren. Das 30 Jahre alte Feuerwehrhaus an der Augsburger Straße ist nämlich völlig veraltet.
Damit die Fahrflotte der Floriansjünger, darunter das große Sonderlöschtankfahrzeug und der Wechsellader mit Kran, so einigermaßen untergebracht werden können, müssen die Fahrzeuge eng und dicht in die Garagen gequetscht werden. Wenn alles gut geht, dann könnte die drangvolle Enge bis Ende nächsten Jahres vorbei sein. Dann können sich die 85 Aktiven, darunter 19 Frauen sowie 18 Jugendliche über einen großzügigen Neubau freuen. Insgesamt 5,5 Millionen Euro wird das nachhaltig errichtete Gebäude kosten, erklärte Oberbürgermeister Andreas Haas. Ein Teil der Kosten wird bezuschusst, den Großteil zahlt die Stadt.
Dank der sieben Fahrgassen können die Feuerwehrautos dann problemlos eingestellt werden. Auch für die Aktiven wird es mehr Platz geben. Kleiber freut sich auf die neue Atemschutzgeräte-Werkstatt, die Waschhalle und auf die neuen Umkleideräume für seine Mannschaft. Statt alles in einen engen Spind zu stopfen, werden die Feuerwehrler jeweils zwei Spinde bekommen, um Uniform und Alltagskleidung voneinander getrennt unterbringen zu können. „Wir können es gar nicht erwarten“, freute sich der Kommandant.
Archäologische Funde
Auch wenn vor ein paar Tagen der Spatenstich offiziell von Vertretern der Feuerwehr, Architekten und der Politik vollzogen wurde, die Arbeiten haben bereits im November begonnen. Man sieht auf der Baustelle schon eine Baugrube und ein Bagger schaufelte das Erdreich weg. Davor hatten die Archäologen das Baufeld untersucht. „Es wurden Reste von Pfahlbauten und Brunnen aus der Keltenzeit gefunden“, erklärte Haas. Die Funde sind sorgfältig dokumentiert worden, dann durfte der Bau beginnen. Dabei gab es noch eine Überraschung: „Wir haben eine unerwartete Fernwärmeleitung gefunden“, erzählte Kleiber.
Neben den Funktionsräumen soll es im Obergeschoss des Anbaus zwei Dienstwohnungen für Feuerwehrmitglieder mit ihren Familien geben. Von den benachbarten Wohnhäusern wird die Feuerwehr durch eine Schallschutzmauer getrennt sein. Jetzt hofft Kleiber auf einen milden Winter, damit der Bau zügig vorangeht. Übrigens: Für die Feuerwehr Germering haben die coronabedingten Home-Offices einen Vorteil: „Untertags können jetzt 16 Leute ausrücken“, freute sich Kleiber.
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