Symbolträchtiges Geschenk
30 Jahre Partnerschaft mit Balatonfüred
Im Germeringer Rathauspark steht eine neue Skulptur. „Mutter und Kind“ hat der ungarische Künstler Ferenc Nemes sein Werk genannt. Er hat es der Stadt anlässlich des 30. Jubiläums der Städtepartnerschaft zwischen Germering und Balatonfüred geschenkt. Das Kunstwerk ist im vergangenen Jahr während der Germeringer Werktage entstanden. Neben heimischen Künstlern nehmen hier traditionell auch immer zwei Künstler aus der Partnerstadt teil. Nemes war schon öfter dabei gewesen.
Zu den Feierlichkeiten vor ein paar Tagen war extra eine Delegation aus der rund 700 Kilometer entfernten ungarischen Partnerstadt am Nordufer des Plattensees nach Germering gereist. Im Rathauspark spielte die Altbayerische Wirtshausmusi, es gab kühle Getränke und immer wieder fielen sich die Freunde aus Germering und Balatonfüred um den Hals. „So viele Freunde“, freute sich einer der Gäste, der an die Anfänge der Partnerschaft vor 30 Jahren erinnerte. „Eine Delegation ist nach Germering gefahren. Wir haben uns umgeschaut und wussten: Es passt“. Im Laufe der Jahre war die Freundschaft mal intensiver, mal weniger gepflegt worden, aber die freundschaftlichen Bande sind bis heute nie abgerissen. Feuerwehren oder Künstler besuchen sich gegenseitig, es sind aber auch viele private Kontakte entstanden.
Klassische Doppelbüste
Neben den Ungarn waren auch einige Germeringer Bürger, darunter Stadträte, zu der Zeremonie gekommen. Neugierig blickten die Besucher auf die mit einem Tuch und Bändern in den Nationalfarben der beiden Länder verhüllte Skulptur. „Mutter und Kind“ konnten sie bereits in deutsch und ungarisch auf der Tafel daneben lesen.
„Die klassische Doppelbüste weckt Assoziationen“, betonte Oberbürgermeister Andreas Haas in seiner Ansprache. Man könne an eine innige Mutter-Kind-Beziehung denken, an eine Maria mit dem Jesuskind, die „Mutter“ könne aber auch für die Idee der Partnerschaft, die das „Kind“ erfolgreich umgesetzt habe, stehen. Haas betonte wie wichtig es sei, dass „Menschen aus verschiedenen Ländern die Möglichkeit haben, sich kennenzulernen“. Völkerverständigung werde manchmal viel zu selbstverständlich genommen, so Haas. Doch das sei sie keineswegs. Städtepartnerschaften würden dabei einen hervorragenden Rahmen und die Basis für Freundschaften zwischen den Einzelnen, aber auch zwischen den Institutionen der Städte bilden. Die Freundschaft zu den Ungarn sei von gegenseitiger Wertschätzung geprägt, versicherte Haas. Und er versprach: „Wir wollen diese Freundschaft auch weiterhin mit Leben erfüllen.“
Anschließend enthüllte er gemeinsam mit dem ungarischen Bildhauer Ferenc Nemes und dem Bürgermeister der Partnerstadt Balatonfüred, István Bóka, die Skulptur. Applaus brandete auf, als der etwa ein Meter hohe weiße Stein endlich sichtbar wurde. Nemes hatte aus dem Felsblock das Gesicht einer Mutter mit ihrem direkt unter ihrem Kopf angeordneten Kind gemeiselt. Die beiden haben freundliche, innig verklärte Gesichtszüge, die anrühren. Übrigens: Im Rathauspark gibt es eine weitere Neuerung. Neben dem Zeit+Raum-Museum wurden neue Sitzstufen angelegt.
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