Trampelpfad wird Fußweg
Bahn schließt Verträge für Umbau am S-Bahnhof Harthaus
Auf diese Unterschrift hat der Germeringer Oberbürgermeister Andreas Haas lange gewartet. „Seit 2016 haben wir jedes Jahr die Umbaumaßnahmen am S-Bahnhof Harthaus in unserem Haushalt“, erklärte er. Doch was wie kleinere Maßnahmen aussähe, sei in Wirklichkeit „sehr kompliziert mit unseren Verträgen“, sagte Mareike Schoppe, Leiterin des Bahnhofmanagements München bei der DB Station- und Service-AG. Einen dicken Stapel an Vertragsunterlagen galt es zu unterzeichnen. Darin sind die Modalitäten für drei lang ersehnte Maßnahmen geregelt, mit denen die Anbindung zwischen Bushaltestelle und Bahnsteig, die Barrierefreiheit an der Bushaltestelle und die Stellplatzsituation für Fahrräder verbessert werden. Der Grund dafür gehört der Deutschen Bahn. Die Stadt Germering übernimmt aber die rund 350.000 Euro Ausbaukosten.
„Wir haben es geschafft“, jubelte Haas nach der Unterzeichnung. Auch die Vertreterin der Bahn war zufrieden: „Wir begrüßen es, wenn sich Kommunen kümmern“, erklärte sie. Noch in diesem Jahr sollen die Maßnahmen durchgeführt werden. Die Pläne sind bereits fertig. So soll der bisherige Trampelpfad, den die Fahrgäste als Abkürzung zum Bahnsteig am Gleis 1, getreten hatten, mit einer Treppe verkehrssicher gemacht werden. Vor allem bei Regen und im Winter war er "alles andere als verkehrssicher", betonte Haas. Die Trampelpfade an der Bushaltestelle werden ebenfalls mit Treppenstufen und einer Befestigung als offizielle Wegeverbindung hergerichtet. Dafür soll das Geländer, über das viele Bahnfahrer geklettert waren, abgebaut werden.
Mehr Radlständer
An der Haltestelle konnten die Busse bisher wegen eines Knicks in der Straße nicht parallel zum Gehsteig halten. Dadurch entstand eine Lücke, die vor allem für Fahrgäste mit Rollatoren oder Kinderwägen schwer zu überwinden war. Noch dazu genügte die Bordsteinkante nicht den Anforderung an die Barrierefreiheit. Das soll jetzt geändert werden. Auch für die Busse ist das ein Vorteil. Künftig können an der Haltestelle zwei Busse hintereinander parken und bequem aneinander vorbeifahren. Die Angleichung der Straße ist dabei mit 160.000 Euro die teuerste Maßnahme.
Außerdem werden die drei Fahrradabstellanlagen für rund 82.000 Euro optimiert. Mit 33 Zentimetern pro Rad sind sie zu eng für Fahrräder mit breiteren Reifen. Deswegen sollen die Stellplätze mit neuen Radlständern, die nach den Richtlinien des Fahrradvereins ADFC 50 Zentimeter messen, verbreitert werden. Die beliebteste Radlanlage befindet sich am Kiosk. Mit 90 Stellplätzen ist sie viel zu klein. Deswegen sollen Räder hier künftig doppelstöckig untergebracht werden können. Aber auch die 216 Radlständer im Südosten des S-Bahnhalts und die 132 im Nordosten sollen mehr werden.
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