Umzug in die Harfe
Vhs beginnt coronagerechtes Wintersemester
Die Volkshochschule (Vhs) Germering ist in ehemalige Räume von Docuware an den Therese-Giehse-Platz gezogen. „Wir sind begeistert. Sie sind viel größer und heller“, freute sich Geschäftsführerin Evi Seidel. Die Räume liegen nicht nur in direkter S-Bahnnähe, sondern jetzt sind Vhs-Geschäftsstelle und Kursräume sogar in einem Gebäude untergebracht. Da die Kirchenschule ihre Klassenzimmer selbst benötigt, hat sich die Vhs nach Ersatz umsehen müssen und ist in der „Germeringer Harfe“ fündig geworden.
Es war nicht viel Aufwand nötig, um aus den ehemaligen Büros Seminarzimmer zu machen. Die Teppiche wurden gereinigt und die Wände gestrichen, außerdem wurden zwei Trockenbauwände entfernt, um größere Seminarräume zu bekommen und im Gymnastiksaal wurde ein Linoleum-Boden verlegt. Die Einrichtungsgegenstände stammen aus den ehemaligen Kursräumen und zusätzliche Tische spendete die Kirchenschule. Jetzt fehlen noch ein paar Installationen wie der Deckenbeamer und Schränkchen.
„Für uns ist das ein großes Upgrade“, sagte Seidel. Die Vhs hat jetzt mit fünf Räumen einen mehr. Außerdem gibt es eine kleine Teeküche, die derzeit jedoch wegen des Hygienekonzepts nicht genutzt werden darf. Allerdings sind die Räume mit mehr Kosten verbunden. Die Miete übernimmt zwar die Stadt, aber die Neben- und Reinigungskosten muss die Vhs zahlen.
128 Kurse im Angebot
Da trifft es sich natürlich schlecht, dass wegen der Corona-Pandemie weniger Leute als gewohnt in den Kursen aufgenommen werden können. „Wir mussten deswegen Gebühren anheben“, bedauerte Seidel. Sie hofft, dass die Germeringer ihrer Vhs trotzdem treu bleiben. Im ersten Halbjahr sah es bereits so düster aus, dass eine Insolvenz befürchtet wurde. „Der Rettungsschirm hat dann einen Teil des Defizits übernommen“, erklärte Seidel. „Im Herbstsemester sind wir ohne Lockdown auf einem guten Weg. Die Anmeldungen laufen gut“. 128 Kurse sind im Angebot. „Wir erwarten 1.200 Teilnehmer“. Diese können sich für Integrationskurse einschreiben, für das Studium Generale, Sprachen, Kunstgeschichte, EDV, Gitarre, aber auch für Tanzen, Gymnastik oder Kinderkurse. Um Infektionen mit dem Corona-Virus zu vermeiden, wird die Anzahl an Kursteilnehmern verringert. „An den Zweier-Tischen sitzen jetzt Einzelpersonen“, erklärte Stellvertretende Geschäftsführung Andrea Franke.
Dank der vielen Fenster in den Räumen kann sehr gut gelüftet werden. Es besteht Maskenpflicht auf den Laufwegen und die Anfangs- und Endzeiten der Kurse sind so getaktet, dass sich Kursteilnehmer möglichst nicht begegnen. Die Umkleiden stehen während der Pandemie nicht zur Verfügung.
Wie es nach den zwei Jahren weitergeht, das steht noch nicht fest. Die Tage der Harfe am Therese-Giehse-Platz sind nämlich gezählt. Der Eigentümer möchte ein moderneres und größeres Gebäude mit Tiefgarage errichten, das neben Einzelhandel, Büros und Gastronomie auch einem Hotel und Wohnungen Platz bieten wird. Falls sich Abriss und Neubau verzögern sollten, hofft die Vhs auf eine Verlängerung des Mietvertrags.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH