Wie kriminell ist Germering?
Polizei stellt Statistik für das Jahr 2018 vor
„Bei uns leben Sie sicher und in Alling am sichersten“, das ist die gute Nachricht, die Jürgen Dreiocker, Leiter der Polizeiinspektion Germering und sein Stellvertreter, Andreas Ruch, der Presse sowie den Bürgermeistern Helmut Ankenbrand (Germering), Manfred Walter (Gilching) und Frederik Röder (Alling) überbrachten. Trotzdem wurden im vergangenen Jahr 2079 Straftaten erfasst. 1407 davon in Germering, 583 in Gilching und 88 in Alling. Damit liegt das Gebiet des Polizeipräsidiums Germering zwar weit unter dem Landesschnitt, wer jedoch von einer Straftat betroffen ist, dem dürfte das wenig trösten. Die Nähe zu München und die S-Bahn-Stationen bedeuten, dass das Einsatzgebiet „nicht einfach ist“, sagte Ruch. Die Zahlen werden im nächsten Jahr noch steigen, denn seit ein paar Monaten gehören auch Puchheim und Eichenau zum Einsatzgebiet der Germeringer Polizei. Statt für 65.000 Bürger sind sie dann für 97.520 zuständig, so Dreiocker.
Bei den Gewaltdelikten stieg die Anzahl im Vergleich zum Jahr 2017 um 16,7 Prozent auf 63 Straftaten. Auch bei den Vermögensdelikten gab es eine Steigerung und zwar um 13,4 Prozent auf insgesamt 407 Fälle. Dabei ist das Tatmittel „Internet“ auf dem Vormarsch. „Das Internet hat 24 Stunden offen“, so Ruch. Er berichtete von Fällen bei denen sich angebliche „Schnäppchen“ als faule Tricks entpuppt hätten. Wie in den Vorjahren war auch 2018 der Diebstahl die am häufigsten angezeigte Straftat. Die 551 Fälle bedeuten 25,7 Prozent Anteil an der Gesamtkriminalität.
Radl mit ins Haus und ein anständiges Schloss
Am meisten wurden übrigens Fahrräder entwendet (184 Fälle). Der Tipp für Besitzer von teuren Fahrrädern: „Das Radl mit ins Haus nehmen und in ein anständiges Schloss investieren“, empfahl Ruch.
Erfreulich ist, dass die Anzahl der Wohnungseinbrüche um stolze 36,7 Prozent auf 24 Fälle gesunken ist. Die Bürger hätten stark in Sicherungssysteme investiert. Das sehe man an den vergeblichen Versuchen in Häuser zu gelangen. Bewährt hat sich auch eine Gesetzesänderung aus dem Jahr 2017. Jetzt dürfen potenzielle Verdächtige in Untersuchungshaft genommen werden. Zuvor wurden solche Personen laufen gelassen, sofern sie einen Wohnsitz gemeldet hatten. „Die Wohnungseinbrüche sind zwar auf das zweitniedrigste Niveau seit zehn Jahren gesunken, aber der Einbruch ist der stärkste Indikator für die gefühlte Sicherheit“, so Dreiocker.
Nur auf den ersten Blick erscheint die Zahl der Rauschgiftdelikte erfreulich. Doch die 70 Fälle weniger (137) bedeuten nicht, dass es weniger Konsumenten gegeben habe, „uns fehlte das Personal für Kontrollen, weil zwei Kollegen bei Fördermaßnahmen waren“.
Was die Aufklärungsquote betraf, so konnte der Höchstwert von 63,9 Prozent aus dem Jahr 2017 nicht mehr erreicht werden. Er betrug mit 60,4 Prozent weniger als die 63,9 Prozent in Oberbayern. „Immerhin gelang es, die Aufklärungsquote im vierten Jahr in Folge über der 60-Przentmarke zu halten“, freute sich Dreiocker.
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