Ein Anstrich für die Christkönigkirche
Nach der Haustechnik kommen die Wände dran
Die Sanierungsarbeiten in der Pfarrkirche Christkönig in Weßling gehen in die Endphase. Nachdem bereits die 19 Meter hohe Turmzwiebel frisch mit Holzschindeln gedeckt und die Außenfassade der Kirche saniert wurde, ging es seit Ostern im Innenraum weiter. Hier wurde die gesamte Elektrik modernisiert. Teilweise stammen die Leitungen noch aus den 1930-er Jahren und sie erfüllen nicht mehr heutige Sicherheitsstandards. „Bei den Lampen fehlt die Erdung“, nannte Kirchenpflegerin Brigitte Reichert ein Beispiel. Dank einer neuen Lautsprecheranlage und einer induktiven Höranlage für Menschen, die schlecht hören, können die Predigten in Zukunft besser verstanden werden. Auch in der Sakristei wurde gearbeitet. Es wurden Schlitze in die Wände geschlagen, um außenliegende Kabel unter Putz zu verlegen. Im Moment hängen Planen im Innenraum des Altars. Kunstwerke wie die Heiligenbilder und die beiden Statuen der Heiligen Maria und Anna wurden weggeräumt. Da die Statuen mit dem Holzwurm befallen waren, kamen sie in eine Gaskammer, gemeinsam mit Figuren aus der alten Tutzinger Kirche. Der Weßlinger Mesner hatte von der Maßnahme der dortigen Pfarrei erfahren und die Gelegenheit genutzt. Die Holzbänke sollen lokal behandelt werden. Dank der Trockenheit in der Kirche ist das Holz jedoch abgesehen vom Holzwurm in einem guten Zustand.
Spenden für Spezialfarbe
Am meisten Sorgen bereitet Pfarrer Thomas Ruf der fällige Wandanstrich. Diesen muss die Pfarrei nämlich aus eigener Tasche bezahlen, da er nicht in der Kalkulation enthalten ist. Rund 26.000 Euro wird der teure Spezialanstrich aus Kalkfarbe kosten. Etwa die Hälfte der Kosten sind bereits zusammen, fehlen noch etwa 12.000 Euro. In normalen Jahren hätte die Pfarrei diese Kosten im Rahmen von Benefizveranstaltungen gesammelt. 2019 sind auf diese Weise 39.000 Euro zusammen gekommen, mit denen ein Teil der Eigenleistungen von 56.000 Euro bei den Gesamtkosten von 1,4 Euro gezahlt werden konnten. Eine Million Euro kommt von der Bischöflichen Finanzkammer, der Rest von weiteren Behörden, Förderern und Spendentöpfen. Im Corona-Jahr 2020 ist alles ausgefallen und die Spendensumme sank auf 4.000 Euro dank des Verkaufs von Kalendern und Apfelsaft aus dem Pfarrgarten. Trotzdem hofft Reichert die fehlenden Gelder bis zum Winter aufgetrieben zu haben.
Der Termin für das Weißeln steht schon fest. Schließlich soll die Kirche bald wieder in Betrieb genommen werden. „Die Gläubigen fragen schon“, wusste sie. In der Zwischenzeit hält Pfarrer Thomas Ruf die Messen in der Kirche Mariä Himmelfahrt ab. Es gibt sogar Doppelmessen für die Ortsteile Weßling und Oberpfaffenhofen. Nach den Sommerferien wird auch das Pfarrhaus in der Schulstraße fertig sein und über moderne Haustechnik und zeitgemäßen Brandschutz verfügen. Nach der Renovierung kann der Pfarrer in eine Wohnung einziehen und das Pfarrbüro kann Verwaltungsräume beziehen. Für das Archiv soll ein klimatisierter Raum bereit stehen. Es hatte im Keller des alten Pfarrhauses wegen der Feuchtigkeit Schimmel angesetzt. Nach der thermischen Behandlug sind die wichtigen Dokumente und Papiere jetzt wieder in Ordnung.
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