Ein "KliniGum" zu Weihnachten
Seefelder Bürgermeister mit Sinn für Humor
Mit einer originellen selbstgemalten Weihnachtskarte hat Seefelds Bürgermeister Wolfram Gum in diesem Jahr die schreibende Zunft erfreut. Darauf sieht man ein wunderschönes Christkindl, das einen recht unförmigen Bürgermeister auf der Hand hält, der ein Schild mit der Aufschrift "KliniGum" unter dem Arm hält.
Auf den zweiten Blick wundert sich der Betrachter dann doch ein wenig. Irgendwie ähnelt der abgebildete Bürgermeister dem Original nicht so ganz und sooo dick ist Seefelds Rathauschef auch wieder nicht.
Die Auflösung des Rätsels
In der Tat ist auf der Collage nicht der echte Gum, sondern Kreisrat Thomas Beigel zu sehen. Der hatte nämlich beim traditionellen Schlachtschüsselessen in Andechs, den Seefelder Bürgermeister kopiert und sich für sein Outfit ein Kissen unter das Hemd gesteckt. Alljährlich treffen sich vor Weihnachten die Vertreter aus Politik, Presse und gesellschaftlichen Leben zu diesem Event. Das erste Schlachschüsselessen fand übrigens 1971 unter Landrat Rudolf Widmann statt. Es wird geschlemmt und viel gelacht, denn die Laienschauspieler unter den Reportern und den Volksvertretern führen alljährlich ein neues Theaterstück auf, in dem aktuelle Themen der Tagespolitik aufgespießt werden.
Die Starnberger Version des "Derbleckn's" kann sich mit dem Nockherberg durchaus vergleichen lassen. Es gibt eine saftige Ansprache von Landrat Karl Roth, bei der Bürgermeisterkollegen und Presse mit Zitaten aus dem Pressespiegel des vergangenen Jahres die Leviten gelesen werden. Für Wolfram Gum hatte der Landrat eine besondere Überraschung parat. Ein Schild mit dem Logo des Klinikums, das wegen des Engagement des Seefelders in KliniGUM umgenannt worden war - ein gelungener Gag, den der Saal mit tosenden Gelächter quittierte.
Und natürlich gibt es ein Singspiel: Hier schlüpft eine Gruppe von Kreisrätem, Bürgermeistern und Journalisten in die Rolle ihrer Kollegen. In diesem Jahr stand Wolfram Gum beim "der verkaufte Bürgermeister" im Mittelpunkt. Der erst wegen eines vermeintlichen Grundstücks, das er besitzt, verkauft - und dann für einen Euro als "Sündenbock" wieder an Naturaktivisten abgestoßen wurde.
Gum, der an diesem Abend einen anderen Termin hatte, musste dann mit der Videoaufnahme vorlieb nehmen. Er nahm da Ganze mit Humor wie seine Weihnachtsgrußbotschaft zeigt. "Das Christkind erfüllt fast alle Wünsche", dichtete er. Wer weiß.
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