"Gemeinde steht solide da"
Tempo 30 und Tagespflege für Senioren sind Themen in Inning
Es war ein positiver Bericht, den Bürgermeister Walter Bleimaier den Inningern in der Bürgerversammlung gab. "Die Gemeinde steht solide da", sagte er. Die wichtigsten Einnahmen waren im vergangenen Jahr rund 4,2 Millionen Euro an Einkommenssteuer und 4,5 Millionen an Gewebesteuern. Den Rücklagen von 6,7 Millionen Euro stehen Schulden in Höhe von 1,6 Millionen Euro entgegen. Trotzdem hat die Gemeinde ein Ein-Millionen-Euro-Darlehen für den Bau des Mehrfamilienhauses in Buch aufgenommen. Das Angebot von 0 Prozent Zinsen auf 30 Jahre war zu verlockend. "Damit gehen wir keinerlei Risiko ein", freute sich Bleimaier. Vier Millionen muss Inning an den Landkreis als Umlage bezahlen.
Die Bürger informierte Bleimaier darüber, dass das Interkommunale Gewerbegebiet nach Süden hin erweitert werden soll. Das fand nicht jeder gut: "Muss soviel Gewerbe sein?", monierte ein Besucher. Auf den gemeindlichen Flächen solle zunächst nichts vermarktet werden, versprach Bleimaier, "aber die nächsten Generationen brauchen auch noch Flächen".
Eine lukrative Einnahmequelle sind die Parkplätze in Stegen. 262.000 Euro wurden in die Parkautomaten geworfen. "Da machte sich der schöne Sommer im wahrsten Sinne des Wortes bezahlt", so Bleimaier. Allerdings sei der starke Verkehr im Sommer unerträglich. Um Abhilfe zu schaffen, könnte in Stegen eine Fußgängerzone eingerichtet und der Parkplatz vergrößert werden. "Da entsteht was", versprach der Rathauschef.
Straßensanierung steht bevor
Der viele Verkehr hält die Kommunale Verkehrsüberwachung auf Trab. 3.323 Verstöße im ruhenden Verkehr und 2.705 Geschwindigkeitsüberschreitungen wurden festgestellt. Nach Abzug der Kosten kamen dadurch 26.000 Euro an Strafgebühren in die Kasse, lieber wäre es Bleimaier, "wenn sich die Autofahrer an die Regeln halten würden". Ab Herbst 2019 oder Frühjahr 2020 soll die Ortsdurchfahrt vom Straßenbauamt Weilheim saniert werden. Bereits jetzt warb Bleimaier um Verständnis für den "Baulärm, Staub und die Umleitungen".
Nicht weiter geht es beim "Dauerbrenner Tempo 30". Alle bisherigen Anträge wurden abgelehnt. Jetzt soll ein neues Argument in die Waagschale geworfen werden: "Die Lärmbelastung ist ein taugliches, weil messbares Argument".
Für die Erweiterung des Sportgeländes wurden zwar "bis auf ein Grundstück alle benötigten Flächen erworben", aber wegen des fehlenden Grundes müssen die Pläne ad acta gelegt werden, "es gibt keinen Plan B".
Investitionen für die Zukunft
In der Gemeinde stehen mehrere Investitionen bevor. So soll ein Neubau für die Tagespflege von Senioren errichtet werden. "Das Haus der Nachbarschaftshilfe platzt aus allen Nähten", so der Rathauschef. Außerdem ist ein Teilneubau für das Kinderhaus St.-Johannes geplant. Während der Bauphase wird ein Container für die Kinder errichtet. Eine Viertel Million Euro wird das kosten. Die Alternative, den Saal im Haus der Vereine als provisorischen Kindergarten zu nutzen, hatten Eltern und Nutzer des Saales abgelehnt. An der Landsberger Straße soll ein neuer Montessori-Kindergarten errichtet werden, und es wird einen neuen Hort geben.
Daneben gibt es 20 Bebauungspläne, die die Bauverwaltung derzeit im Verfahren hat und "etwa die gleiche Anzahl wartet darauf, begonnen zu werden". Bewährt hat sich in diesem Zusammenhang, dass der Bauausschuss nicht mehr nur beratende, sondern beschließende Funktion habe. "Das entlastet die Gemeinderatssitzungen", freute sich Bleimaier. In der Vergangenheit waren Bauanträge immer in zwei Gremien behandelt worden.
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