Müll nach Mischenried
Ergebnis des Standortvergleichs liegt vor
Am Schluss war die Entscheidung eindeutig: Einstimmig hat der Verwaltungsrat des Kommunalunternehmens AWISTA-Starnberg den Standort Mischenried (Gemeinde Weßling) in der Nähe von Sankt Gilgen (Gemeinde Gilching) für die neue Müllumladestation gewählt. Der Neubau soll bereits 2023 in Betrieb gehen. Vorausgegangen war heftiger Widerstand der Weßlinger Bürger gegen den zunächst favorisierten Standort an der Tiefenbrunner Rinne in Oberbrunn (Gemeinde Gauting) nahe Hochstadt (Gemeinde Weßling). Dort sahen die Weßlinger vor allem Trinkwasservorräte gefährdet und befürchteten unzumutbare Belastungen für das Dorf Hochstadt. Als Alternative bot die Gemeinde Weßling den Standort neben der Firma Remondis an und versprach eine rasche Realisierung des Genehmigungsverfahrens.
Um beide Standorte zu vergleichen, war eine Standortanalyse in Auftrag gegeben worden. „Ich bin froh, dass wir die beiden Standorte miteinander verglichen haben und zu einem einstimmigen Ergebnis gekommen sind“, fasste Landrat und Verwaltungsratsvorsitzender Karl Roth das Ergebnis zusammen. Ihm sei es wichtig gewesen, Trinkwasser- und Lebensgrundlagen für einen großen Teil der Bevölkerung geschützt wissen.
"Ökologie" wurde am Höchsten bewertet
Vorbereitet wurde die Entscheidung für Mischenried im Lenkungskreis. Zwei Verwaltungsräte und der Vorsitzende sowie die Bürgermeister der Gemeinden Weßling, Gilching und Gauting gaben die Themen und die Gewichtung dem Beratungsbüro vor. Das Kriterium „Ökologie“ wurde dabei am Höchsten bewertet. Die weiteren fünf Prüfmerkmale, standortbedingte Logistikkosten, Nutzbarkeit, Infrastruktur, Standortumfeld und Risiken lagen alle prozentual sehr nah beieinander, erklärte Roth. Der Verwaltungsrat beauftragte nun AWISTA-Vorstand Peter Wiedemann mit der Gemeinde Weßling „umgehend“ die planungsrechtlichen Schritte einzuleiten sowie die Anträge für die Änderung des Flächennutzungsplanes und die Aufstellung des Bebauungsplanes vorzubereiten.
Gebaut werden soll in zwei Bauabschnitten. Im ersten entsteht auf der bereits erworbenen unbebauten Grundstücksfläche eine Umladestation mit Waage, einem Waagenhäuschen mit Disposition und Umkleide, sowie Lagerplätze, Stellflächen für Fahrzeuge und verschiedene Abfallsorten. 2034 wird AWISTA-Starnberg auch die Grundstücksflächen bebauen können, die heute von Remondis als Umladestation genutzt werden. Nach der Schließung von Unering 1993 wird die Verwertung des „Mülls“ nach 30 Jahren wieder in den Händen des Landkreises sein, freute sich Wiedemann.
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