„Triebkräfte der Erde“
Frankes Fotos und Gensbaurs Bilder
Vor 75 Jahren entstand in dem Künstlerort Dießen am Ammersee eine Reihe von Bildern, die in keiner Kunstgeschichte des Zwanzigsten Jahrhunderts fehlen darf. Während eines kurzen Genesungsurlaubs von der Front schuf der Maler Fritz Winter über fünfzig Arbeiten auf Papier, denen er später den gemeinsamen Titel „Triebkräfte der Erde“ gab. Sie sorgten nach dem Krieg für den Weltruhm des Künstlers. Daran erinnern die beiden Dießener Künstler Martin Gensbaur und Christoph Franke im Haus der bayerischen Landwirtschaft in Herrsching.
Jeder der beiden Künstler interpretiert das Thema der Ausstellung auf seine eigene Art und Weise. Martin Gensbaur greift auf eine Bildreihe zurück, die er in den 90er-Jahren begann und vor etwa 15 Jahren beendete. Die „Triebkräfte der Erde“ zeigen sich in den großformatigen Ölbildern an einem Baumstamm im Licht. Baumbilder ohne Wurzel und Krone, ohne Laub. Es sind Ausschnitte der Natur, die direkt vor dem Motiv in der Umgebung Dießens entstanden.
Christoph Franke zeigt aktuelle Arbeiten aus seinen Serien „Tree Crowns“, „Stamm“ und „Daydream & Nightwalk“. Franke spürt dem Naturlebewesen Baum und seinen Kräften nach. Im visuellen Kontrast begegnen sich malerische und graphisch anmutende Fotografien.
Die Ausstellung im „Haus der bayerischen Landwirtschaft“ ist noch bis Sonntag, 8. September (Finissage um 16 Uhr) zu sehen, Montag bis Freitag von 7.30 bis 19 Uhr sowie nach Vereinbarung.
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