5-Seen Wochenanzeiger - Hier werden Sie gelesen
2 x pro Woche mit ca. 2 Millionen Zeitungen
Rubrik: Gesamt · Ort: fuenfseenland
„A wie akkurat“
Schulleiterin Marion Otto geht in Pension
"Die Schule war bisher mein Leben", sagte die scheidende Schulleiterin der Grundschule Pilsensee Seefeld bei ihrer Verabschiedung durch Bürgermeister Klaus Kögel. Mit fast 64 Jahren geht Marion Otto jetzt in den Ruhestand. Sie habe gemerkt, dass mit zunehmendem Alter die Kraft und die Energie nachlasse, berichtete sie. "Als Schulleitung ist man aber Zugpferd, muss mit voller Kraft und Energie vorne stehen, das Kollegium auffangen und mitnehmen." Diese Aufgabe soll nun ein jüngerer Nachfolger oder eine Nachfolgerin übernehmen. Wer das sein wird, steht noch nicht fest. Die Stelle wird erst ausgeschrieben. Bis zum Herbst hat Konrektorin Angelika Westhagen die kommissarische Schulleitung.
Anlehnend an das ABC lobte Kögel seine ehemalige Klassenkameradin aus dem Otto-von-Taube-Gymnasium in Gauting als "A wie abwägend und akkurat, B wie besonnen, C wie chic, D wie durchsetzungsstark, E wie elegant und eloquent und F wie fleißig". Seit Juli 2007 leitete Marion Otto die Geschicke der beiden Schulhäuser in Oberalting und Hechendorf. "Eine große Herausforderung und schwierige Konstellation", so Kögel. 16 Jahre lang hat sie die Schule in Seefeld geleitet, davor war sie vier Jahre Konrektorin in Wörthsee und wieder davor 16 Jahre in der Grundschule Percha eingesetzt. "Ich habe sehr, sehr gerne gearbeitet", betonte die Schulleiterin und gestand, dass sie die 180 Schüler im Seefelder Schulhaus, die 100 in Hechendorf und die 25 Lehrkräfte vermissen werde.
Ein offenes Ohr für Sorgen
"Das Wohl der Kinder und Lehrkräfte war mir sehr wichtig", so Otto. Nur ein Lehrer, der sich anerkannt und wertgeschätzt fühle, dem gehe es gut und der unterrichte gerne seine Klasse. Dann gehe es auch den Kindern gut und die Eltern seien zufrieden. Wer Sorgen hatte, fand bei der Rektorin stets ein offenes Ohr. "Mir war es wichtig Ansprechpartnerin zu sein und ich hatte immer Zeit für Notfallgespräche." Der menschliche Kontakt stand an erster Stelle, "die Büroarbeit habe ich auf später verschoben", erinnerte sie sich. Deswegen musste sie oft abends oder am Wochenende ran. "Es hat mir aber Spaß gemacht." Im Laufe der Jahre hat sich ihr Aufgabenbereich stark verändert. Derzeit werden deutlich mehr Management- und Verwaltungsaufgaben gefordert.
Lob gab es von der Lehrerin in Richtung Gemeinde. "Jeder Lehrer, der neu gekommen ist, war total begeistert wie gut die Schule ausgestattet ist." Von den Klassen hat sich Marion Otto persönlich verabschiedet. Wenn es die Pandemie zulässt, hofft sie noch auf ein Abschiedsfest im Sommer. Gerne wird sie sich an die tollen Feste erinnern, an Projektwochen wie der Zirkusaktion, an die Namensgebungsfeier der Schule oder das Eichenalleefest.
Zeit für die Enkel
Neben der Aufgabe als Schulleiterin war Marion Otto 20 Jahre lang Multiplikatorin für das Schulverwaltungsprogramm und dabei im Dreierteam für die Grundschulen in ganz Oberbayern tätig. Dabei bildete sie Schulleiter in den neuen Versionen des IT-Programms weiter. Jetzt freut sie sich auf Radtouren, Spazierengehen und auch auf Reisen im Wohnmobil, wenn es wieder möglich ist, und die drei Enkel. Sohn und Tochter warten schon sehnsüchtig darauf, dass die Großmutter endlich mehr Zeit für sie haben wird. "Die schönsten Tage habe ich ja bisher im Büro verbracht", sagte Marion Otto und lachte.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH