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Rubrik: Gesamt · Ort: fuenfseenland
Pläne für Alte Schule
Weßling bekommt Fördergeld für Nachnutzung
Bestehende Gebäude fit für die Zukunft machen und ihre Potenziale für neuen Wohnraum nutzen: Das ist das Ziel des Modellvorhabens „Weiternutzen. Weiterentwickeln. Weiterbauen“ des bayerischen "Experimentellen Wohnungsbaus". Das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr hat nun zehn Projekte in ganz Bayern ausgewählt, die in den kommenden Jahren mit Unterstützung des Freistaats modernisiert, klimagerechter gestaltet und gegebenenfalls standortverträglich baulich erweitert werden. Eines davon ist die Grundschule in Weßling.
Es handelt sich um die Nachnutzung des Schulgebäudes, das nach dem Umzug der Kinder in den Neubau im Herbst 2023 leer stehen wird. „Es lohnt sich, Bestandsbauten mit der in ihnen enthaltenen, sogenannten grauen Energie zu nutzen, energetisch und heiztechnisch auf Vordermann zu bringen“, erklärt Bayerns Bauminister Christian Bernreiter. Dabei bezeichnet der Begriff „graue Energie“ die gesamte Energie, die für den Bau eines Gebäudes aufgewandt werden muss. „Modernisierte Altbauten können oft noch lange Jahre weitergenutzt werden und erhalten bezahlbaren Wohnraum und gewachsene Nachbarschaften. Hier wollen wir mit unserem 'Experimentellen Wohnungsbau' ansetzen und schon heute die morgen gefragten Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsziele anpeilen“, versicherte Bernreiter.
Für die Gemeinde bedeutet die Aufnahme in das Programm eine gewaltige finanzielle Förderung. 80 Prozent der Kosten sollen für eine Machbarkeitsstudie zur Nachnutzung sowie die Kosten für die Planung und Begleitung des europaweiten Architektenwettbewerbs übernommen werden.
Florian Zarbo ist Geschäftsführer des Weßlinger Kommunalunternehmens, das vor zwei Jahren gegründet wurde und Projektleiter für den Schulneubau. Für die Bewerbung habe er viel Zeit verwendet, um das Ministerium von den Weßlinger Visionen zu überzeugen. Es sind tatsächlich Visionen, denn was tatsächlich mit dem ortsbildprägenden Gebäude geschehen soll, wird in Gemeinderatssitzungen und Bürgerworkshops sowie nach Architektenwettbewerben entschieden. Für alles ist eine Machbarkeitsstudie die Voraussetzung, um zu erfahren, was alles möglich wäre. Bisher gibt es Vorstellungen davon, dass im Gebäude bezahlbarer Wohnraum entstehen könnte, sowie Veranstaltungsräume für die Öffentlichkeit. Es könnten neue Mobilitätsformen installiert und Flächen entsiegelt werden. „Fast jeder Weßlinger ist hier zur Schule gegangen“, erklärte Zarbo. Die Modellprojekte des "Experimentellen Wohnungsbaus" setzen seit über 35 Jahren Wohnbau-Konzepte um. Sie sollen aufzeigen, was in wenigen Jahren Praxis sein könnte. Bis heute wurden für rund 160 Projekte mit etwa 6.500 Wohneinheiten über 240 Millionen Euro Förderdarlehen und Zuschüsse gewährt.
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