Platz für alle
Der Seniorenbeirat Herrsching setzt sich für mehr Begegnungsmöglichkeiten ein
Der Sommer ist geprägt durch Corona. Nicht nur die gewohnten Badegäste halten sich am Ammerseeufer auf, sondern auch zahlreiche Urlauber. Hinzu kommen Ausflügler per Schiff, Bahn, Auto und mit dem Fahrrad. Eng wird es an der Seepromenade, denn diese wird nicht breiter und die Zufahrtsstraßen werden es ebenfalls nicht.
Stau ist angesagt
Die ersten, die in solchen Situationen die Seepromenade meiden, sind die Herrschinger. Schon längst, und nicht nur zur Badesaison, sondern an jedem sonnigen Wochenende in Jahr, geben sie den Weg dort den Besuchern frei. Orten am See, zwischen Wasser und Berg eingeklemmt, durchschnitten von einem Autobahnzubringer, fehlt mehr und mehr der Platz zur Begegnung für seine Bürger. Das Benutzen und Überqueren von Straßen wird zum gefährlichen Unternehmen, vor allem für Kinder und Ältere, so dass die Seepromenade zu einem beliebten Aus- oder Umweg wird. Nun schwindet auch diese Möglichkeit mehr und mehr. Gemeindewohl bedeutet Bürgerwohl und Voraussetzung dafür sind verkehrsberuhigte, barrierefreie, gleichberechtigte Parkstraßen und -plätze. Zu lange wurde an dem Gedanken an Parkplätze in Seenähe festgehalten, denn vor allem sie nehmen allen anderen den Platz weg, zusätzlich bilden parkende Autos Gefahrenpunkte, vor allem für Kinder. Deshalb hat der Seniorenbeirat begonnen, gleichberechtigte Aufenthaltsstraßen parallel zur Seepromenade beim Gemeinderat zu beantragen.
Seepromenade entlasten
Viele Orte Bayers haben schon vor Jahren mit einer Anpassung im Sinne von Entfernung der unfallträchtigen Randsteine begonnen, der Lieferverkehr bleibt möglich, ebenfalls der Linienbusverkehr. Hotels und Restaurants können angefahren werden, müssen aber auf ihrem Gelände ausreichend Parkplätze nachweisen, so auch die Anwohner. Die Fahrgeschwindigkeit liegt bei maximal 20 Stundenkilometern und Parkplätze gibt es keine. Mit dieser Umwandlung zunächst der Summerstrasse, später der Rudolf-Hanauer- und Madleine-Ruoff-Strasse wäre die Seepromenade spürbar zu entlasten. Platz wäre geschaffen für wirklich alle. Denn natürlich sind die Herrschinger stolz auf ihren Ort und freuen sich, ihn zu zeigen, besonders dann, wenn jeder dort genügend Platz findet zum Wohle der Bürger.
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