Umweltfreundlich und sparsam
Neue Eisaufbereitungsmaschine arbeitet elektrisch
Manuela Vanni (Vierte von links) freute sich ebenso wie TSV-Präsident Stefan Rießenberger (Dritter von links) und dem technischen Leiter des TSV, Manfred Fichtner (links) über die neue Eisaufbereitungsmaschine. Sparkassen-Vorstand Thomas Orbit (Fünfter von rechts), Direktor Eugen Trautmann (Vierter von rechts) und Sparkassensprecher Robert Christian Mayer (Dritter von rechts) gratulierten mit anderen Sponsoren. (Bild: Markus Heidler)
Stefan Rießenberger, Präsident des TSV Peißenberg, bedankte sich bei den Vertretern der Sparkasse Oberland und Bürgermeisterin Manuela Vanni für die entscheidende Mitwirkung bei der Finanzierung der neuen Eisaufbereitungsmaschine.
Gleichzeitig bedankte sich Rießenberger auch bei den örtlichen Handwerksbetrieben und der freiwilligen Feuerwehr Peißenberg für das Entfernen der Schneelast vom Dach des Eisstadions.
Aufregende Tage
Der offizielle Übergabe waren aufregende Tage und Wochen vorausgegangen, wie Stefan Rießenberger unserer Zeitung erzählte. „Am 22. Dezember hatte unsere alte Eisaufbereitungsmaschine einen technischen Defekt, den wir nicht beheben konnten. Es standen aber Spiele an.“ Auch die Herstellerfirma im Schwarzwald konnte wegen der Weihnachtsfeiertage „auf die Schnelle“ keinen Techniker schicken. Jetzt war guter Rat teuer. Doch Robert Degenhart, Eismeister in Peißenberg, erinnerte sich seiner guten Kontakte zum EC Thanning. Er fand heraus: In Thanning stand in einem Stadel tatsächlich noch eine alte Eisaufbereitungsmaschine. Nun galt es, rasch den Transport zu organisieren. Gesagt, getan. Noch in der Nacht vom 22. auf den 23. Dezember wurde der „Oldtimer“, Baujahr circa 1975, von Thanning nach Peißenberg geschafft. Doch das Handling der alten Maschine erwies sich als nicht einfach. So schaffte man die eigene, defekte Maschine am 27. Dezember nach Reutte, wo der Schaden festgestellt und repariert werden sollte. „Alles Hau-Ruck-Aktionen von jetzt auf gleich in der ‚staaden Zeit‘“, so Rießenberger. Der Fehler konnte aber in Reutte nicht so schnell entdeckt werden und das Arbeiten mit der Leihmaschine aus Thanning war schließlich doch zu gefährlich. Die Firma in Reutte schlug vor, eine relativ neue Maschine auszuleihen. Also wurde wieder ein Transport organisiert. Inzwischen wurde der Fehler in der vereinseigenen Maschine gefunden. Die geschätzten Reparaturkosten lagen jedoch sehr hoch. Zudem war das Gerät inzwischen 14 Jahre alt und wurde mit Gas beziehungsweise Benzin betrieben. Darüber hinaus war sie extrem laut.
Eishockey-WM-erfahren
In Reutte erklärte man, man habe zufällig eine relativ neue Maschine auf Lager. Sie war 2018 bei der Eishockey-Weltmeisterschaft in Dänemark im Einsatz gewesen und hatte mal gerade etwa dreißig Betriebsstunden drauf. Die Eismaschine aus Thanning wurde noch vor Silvester zurücktransportiert. Wie nun aber die neue Maschine bezahlen? Peter Fichtner, technischer Leiter beim TSV Peißenberg: „Wir haben zwar immer ein bisschen was in der Portokasse, aber an solch einen Betrag ist gar nicht zu denken.“ Immerhin handelte es sich um rund 150.00 Euro. Nun folgten, wieder „Auf die Schnelle“ Gespräche mit der Marktgemeinde und der Sparkasse Oberland. „Sehr gute Gespräche“, wie Stefan Rießenberger versichert. Das Ergebnis: Bis Heilige Drei Könige war die Finanzierung in trockenen Tüchern, zwei Tage später stand die „WM Mammouth Electric“ im Peißenberger Eisstadion. Die Sparkasse hatte bei der Finanzierung mitgeholfen und sich selbst mit einen Zuschuss von 1.500 Euro beteiligt. Das war die „staade Zeit“ für den TSV Peißenberg.
Ein Schmankerl für die Fans
Wie der Name schon andeutet, ist die neue Maschine mit einem Elektromotor ausgestattet. Dadurch fallen hier nur etwa 25 Prozent Betriebskosten im Vergleich zur alten Maschine an. Darüber hinaus ist die „Mammouth Electric“ kaum zu hören, wenn sie in Betrieb ist.
Und es gibt noch einen zusätzlichen Reiz, von dem vor allem die Fans profitieren: Sie können nämlich gegen einen Obolus in den Drittelpause der Spiele selbst einmal mit der beeindruckende Maschine fahren, freilich nur als Beifahrer. Besser lässt sich „die Parade nicht abnehmen“. Zur nächsten Saison wird das richtig durchorganisiert, bislang sollten sich Interessenten beim Eismeister melden.
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