„Ein Stück gedruckte Freiheit“
Acht gemeinsame Geldautomaten im Landkreis
Ein Ärgernis, das fast jeder kennt: Man ist an einem fremden Ort und muss Bargeld abheben. Findet man nicht einen Geldautomaten der eigenen Bank, so werden dafür Gebühren bis zu 8,90 Euro fällig. Bei Automaten der eigenen Bank hingegen fallen für das Abheben von Bargeld keine Gebühren an. Auch im Landkreis Weilheim-Schongau ist das natürlich so.
Gute Nachrichten gibt es allerding für zahlreiche Bankkunden der Sparkasse Oberland und der VR-Bank Werdenfels. Hatten diese beiden Geldinstitute bislang bereits zwei Geldautomaten gemeinsam betrieben, nämlich in Polling (Sparkasse) und in Oberhausen (VR-Bank), so kommen nun sechs weitere gemeinsame Geldautomaten hinzu. Automaten zwar, die schon zuvor an den Standorten waren, bislang jedoch nur von Kunden der jeweiligen Bank kostenlos genutzt werden konnten. Das ist jetzt anders.
Über die Details dazu informierten in der letzten Woche Markus Lanz (Vorstandsmitglied der Sparkasse Oberland), Walter Beller (Vorstandsvorsitzender der V-Bank) sowie die beiden Pressesprecher Robert Cristian Mayer (Sparkasse Oberland) und Michael Schuldes (VR-Bank).
Die Standorte
Ab dem 1. Februar können Sparkassen-Kunden auch an den bislang von der VR-Bank betriebenen Geldautomaten in Pähl, Wielenbach, Wessobrunn und Obersöchering ohne Gebühr Geld abheben. Kunden der VR-Bank können im Gegenzug die bisher ausschließlich von der Sparkasse betriebenen Automaten in Schlehdorf und Murnau-Weindorf kostenfrei nutzen. Die betreffenden Standorte sind bis Ende März sowohl außen als auch innen mit den Logos der beiden Banken gekennzeichnet. Die „alten“ Automaten laufen noch bis zum 31. März.
Markus Lanz und Walter Beller sind sich einig: „Gemeinsam betriebene Geldautomaten kommen den Kunden beider Banken entgegen und halbieren die Betriebskosten.“ Eine Win-Win-Situation also, auch wenn beide Banker beteuern, dass man trotz dieser Kooperation nach wie vor im Wettbewerb zueinander stehe. „Außer in reinen Touristengebieten sind die Geldautomaten für die Banken in aller Regel eine reine Serviceleistung, verdient wird dabei so gut wie nichts“, erklärt Markus Lanz. Eine Aussage, der Walter Beller zustimmt: „Bargeld ist für uns ein Kostenfaktor.“ Aber Bargeld sei eben „ein Stück gedruckte Freiheit“, so Lanz und die Deutschen wollen in der Mehrheit nicht darauf verzichten. Und zum Bankgeschäft gehöre schließlich auch die Versorgung mit Bargeld. Und mit eben dieser Kooperation lasse sich die Bargeld-Versorgung auch in kleineren Orten langfristig sicherstellen.
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