„Jeder einzelne Euro ist gut investiert“
Hebauffeier und Grundsteinlegung in der Berufsschule
In Corona-Zeiten ist fast alles anders, so nimmt es denn auch nicht wirklich Wunder, dass eine Grundsteinlegung schon mal zusammen mit dem Hebauf, also dem Richtfest, gefeiert wird. So geschehen am Neubau der Berufsschule in Weilheim. Da die Grundsteinlegung wegen der Pandemie nicht hatte gefeiert werden können, wurde diese anlässlich der Hebauffeier jetzt kurzerhand nachgeholt.
Schon 2015 hatte der Landkreis das Grundstück für die neu zu errichtende Schule am Narbonner Ring erworben. 2018 war mit dem Bau begonnen worden und im nächsten Jahr soll dort der Schul- und Ausbildungsbetrieb aufgenommen werden.
Der Neubau der Berufsschule in Weilheim sei eines der wichtigsten vom Landkreis Weilheim-Schongau ausgeführten Bauprojekte“, erläuterte Landrätin Andrea Jochner-Weiß den rund fünfzig anwesenden Ehrengästen in ihrem Grußwort. Derzeit besuchen etwa 1.750 Schüler und Auszubildende in 75 Fachklassen die Berufsschule, an der siebzig Lehrkräfte unterrichten und die zum einen flächenmäßig nicht mehr groß genug und zum zweiten von der Raumstruktur und der Ausstattung nicht mehr zeitgerecht ist. Darüber hinaus gebe es inzwischen auch Defizite an der Bausubstanz. „Hier aber entsteht ein modernes Schulhaus“, so die Landrätin. Ein Schulhaus, für das der Landkreis einen Eigenanteil von rund vierzig Millionen Euro hinlegt. Aber: „Jeder einzelne Euro ist bestens angelegt“, versicherte Jochner-Weiß.
„Etwas ganz Besonderes“
Nach dem Grußwort der Landrätin und dem Richtspruch durch Zimmermann Diemo Scheibe ergriff Weilheims erster Bürgermeister Markus Loth das Wort. Für den Wirtschaftsstandort Weilheim und die Schulstadt Weilheim sei der Neubau der Berufsschule „schon etwas Besonderes“, sagte Loth. Den Standort der Schule nannte Loth erstklassig, verkehrstechnisch bestens erschlossen und „dennoch landschaftlich attraktiv“. Dynamik, Innovation, Wachstum und Zukunftsorientierung strahle er aus.
Kreishandwerksmeister Stefan Zirngibl informierte darüber, dass es 2.568 Handwerksbetriebe im Landkreis Weilheim-Schongau gebe, in denen über 1.100 Lehrlinge ausgebildet würden.
Auch Regierungspräsidentin Maria Els nannte den Neubau in ihrem Grußwort „etwas ganz Besonderes“, das hier trotz des „coronageschüttelten“ Jahres 2020 entstehe. Es handele sich dabei um ein „wichtiges Projekt für den Landkreis“. „Die Weichen sind richtig gestellt“, sagte Els, „aber bis zur Fertigstellung wird es noch kosten". Rund 69,8 Millionen Euro waren veranschlagt worden. Maria Els: „A bissl mehr wird’s werden.“ Der Neubau der Berufsschule stellt das bislang größte Einzelprojekt des Landkreises dar.
Die Geschenke der Paten
Jeder Redner, die sogenannten „Paten“ der Berufsschule, legte ein Geschenk in die „Zeitkapsel“ der Berufsschule, die statt eines Grundsteines im Fundament nun eine besondere Stelle innerhalb der Schule bekommt. In die Kapsel kamen unter anderem ein Grußwort von Franz Josef Strauß zur Eröffnung der „alten Berufsschule“ am 12. September 1979, ein historischer Jahresbericht der Städtischen Berufs-Fortbildungsschule Weilheim aus dem Schuljahr 1919/1920, Fotos vom derzeitigen Schulalltag und notwendige Utensilien, wie Bleistift, Kugelschreiber und Geodreieck. An den Gag, auch eine Corona-Maske beizulegen, hatten gleich mehrere gedacht.
Im Anschluss an den offiziellen Teil gab es dann unter Einhaltung der Hygieneauflagen noch einen Imbiss und Umtrunk für die geladenen Gäste.
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