Was wären wir ohne Ehrenamt?
Ehrenzeichen für Ingrid Arnthof und Christa-Maria Edtmaier
„Ohne Ehrenamt wären wir eine arme, gesichts- und farblose Gesellschaft“, stellte Landrätin Andrea Jochner-Weiß letzte Woche anlässlich eines kleinen Festaktes im Landratsamt fest. Anwesend waren vor allem zwei Damen aus dem Landkreis, die zu den fleißigen Ehrenamtlichen gehören und das schon seit über 15 Jahren, nämlich Ingrid Arnthof aus Peißenberg und Christa-Maria Edtmaier aus Polling. Die beiden engagieren sich ehrenamtlich beim Hospizverein Pfaffenwinkel.
Zu dem besonderen Anlass, nämlich der Verleihung des Ehrenzeichens des bayerischen Ministerpräsidenten, war neben den beiden Bürgermeistern Martin Pape aus Polling und Frank Zellner aus Peißenberg auch Renate Dodell, die Vorsitzende des Hospizvereins erschienen. Sie war es auch, die Christa-Maria Edtmaier und Ingrid Arnthof für die Auszeichnung vorgeschlagen hatte.
Das Tabu-Thema Tod
„Das Sterben gehört zum Leben“, sagte Andrea Jochner-Weiß und dennoch sei der Tod ein Tabu-Thema, über das nicht gerne gesprochen werde. „Für Sie beide gehört dieses Thema zum Alltag“, ergänzte sie in ihrer Laudatio. Die würdevolle Begleitung schwerstkranker Menschen auf der letzten Wegstrecke des Lebens sei durch die Betreuung von Seiten der beiden Hospiz-Begleiterinnen gegeben. „Sie als Hospiz-Begleiterinnen geben viel Sicherheit im Umgang mit dieser Situation“, so die Landrätin. „Sie ergänzen die professionelle Arbeit der Ärzte und sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Hospizarbeit.“
Das alles koste Kraft und könne auch nicht einfach so weggesteckt werden. Das erfordere viel Zeit und koste wiederum Kraft, Einfühlungsvermögen und Geduld. Dennoch würden Arnthof und Edtmaier um ihr Engagement nicht viel Aufhebens machen, sagte Jochner-Weiß und zitierte hierzu Charles Dickens: „Tu so viel Gutes, wie du kannst und mach davon nur so viel Gerede wie nötig ist.“ Daher sei es nur recht und billig, wenn dieses Engagement nun von anderer Seite gewürdigt werde, nämlich mit dem Ehrenzeichen des bayerischen Ministerpräsidenten samt dazu gehörender Urkunde. „Mit Ihrem Einsatz tragen Sie zu einer lebendigen und sozialen Gesellschaft bei“, versicherte Jochner-Weiß.
„Ich kann halt nicht aufhören“
Sichtlich gerührt nahmen die beiden Damen ihre Auszeichnungen entgegen. Ingrid Arnthof erklärte, dass sie mit dieser Arbeit auch weitermachen würde. „Ich kann halt einfach nicht damit aufhören“, erklärte sie. Schließlich bedankte sich Andrea Jochner-Weiß auch bei den Ehemännern der ehrenamtlich tätigen Damen dafür, dass sie deswegen immer wieder mal zurückstecken müssten. Ingrid Arnthof war zur Verleihung des Ehrenzeichens in Begleitung ihres Mannes Oskar Arnthof gekommen.
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