Weilheim an der Spitze
Sonnenstrom für mehr als 3.000 Haushalte
„Und der Gewinner ist: Der Landkreis Weilheim-Schongau!“, so könnte es heißen beim Solarstrom-Wettbewerb der „Energiewende Oberland“ (EWO). Für 2019 machten beim Solarstrompreis gleich drei Kommunen aus dem Südwesten das Rennen: Schwabsoien, Penzberg und Weilheim. Den Preis der EWO erhalten Kommunen, in denen im Vorjahr am meisten Photovoltaik-Leistung zugebaut wurde. Er soll ein Anreiz sein, die Installation weiterer Anlagen zu fördern. Zum Beispiel auch für alle, die E-Radl oder E-Auto fahren und den Strom direkt vom eigenen Dach oder Balkonkraftwerk beziehen wollen. Zum ersten Mal wurde der Solarstrompreis im Jahr 2009 verliehen.
Den ersten Preis erhielt Schwabsoien mit 10.901 Kilowattstunden Zubau, der zweite Preis ging an Penzberg (1.024 Kilowattstunden) und den dritten Preis konnte sich Weilheim sichern (697 Kilowattstunden)
Datengrundlage für den Solarstrompreis im Oberland sind die Meldungen an die Bundesnetzagentur, bei der alle neu errichteten Anlagen angegeben werden müssen. Um die Preisträger-Kommunen zu ermitteln, wertet die Fachgruppe Solarenergie der EWO jährlich die installierten Photovoltaik-Anlagen in den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen, Miesbach und Weilheim-Schongau aus.
Eine sehr gute Mischung
Auch in Weilheim verteilt sich die Gesamtleitung von ca. 700 Kilowatt Peak auf erfreulich viele, nämlich dreißig kleine Anlagen und zwei größere Einheiten mit etwa 230 und 160 Kilowatt. Eine sehr gute Mischung, die auf eine stabile Weiterentwicklung der Sonnenstromnutzung hoffen lässt. Die Anlagen liefern klimafreundlichen Strom für circa 175 Vier-Personen-Haushalte pro Jahr. Dritter Bürgermeister Alfred Honisch, der den Preis für die Stadt entgegennahm, freute sich, dass es in Weilheim in Sachen Photovoltaik stetig vorwärts gehe und ergänzte: „Die Stadt Weilheim hat seit Mitte März 2020 einen Klimaausschuss. Zu seinen ersten Beschlüssen gehörte unter anderem die verstärkte Suche nach weiteren Photovoltaik-Freiflächen, die Ausarbeitung eines Klimaschutzkonzepts für die Stadt und zuletzt die Festlegung auf Biogas als nichtfossiles Antriebsmedium im Weilheimer Stadtbusbetrieb ab 2022.“
Ist die Fläche geeignet?
Die vier Landkreise im EWO-Gebiet erreichten 2019 einen Neubau von rund 750 Anlagen mit 22.500Kilowatt Peak Photovoltaik-Gesamtleistung, nach 14.500 Kilowatt Peak im Jahr 2018. Wie Walter Weiss von der Fachgruppe Solarenergie der EWO betont: „Die Beschleunigung beim Ausbau im Oberland ist für den Klimaschutz erfreulich. Und sie weist auch auf das oft weitsichtige und zukunftsgewandte Denken lokaler Bürgermeister, Stadt- und Gemeinderäte hin.“
Ob die eigene Gebäudefläche für Photovoltaik-Anlagen geeignet ist, zeigen die Solarkataster. Für Weilheim-Schongau ist er auf der Seite www.solare-stadt.de/lk-wm-sog/Solarpotenzialkataster einsehbar.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH