Wechsel im Vorstand
Andreas Gessauer ist neuer Vorsitzender des Freundeskreis Tutzinger Brahmstage
Einen ganzen Sommer verbrachte Johannes Brahms 1873 in Tutzing am Starnberger See. Von der malerischen Landschaft und dem einzigartigen Blick auf die nahen Berge war er ganz beeindruckt. So ist es auch nicht verwunderlich, dass einige seiner berühmten Werke, unter anderem die "Haydn Variationen op. 56" in Tutzing entstanden.
Hauptspielstätte des vom Freundeskreis Tutzinger Brahmstage in Kooperation mit den "KunstRäume am See" von Elisabeth Carr veranstalteten Festivals ist mit drei Konzerten wieder Schloss Tutzing, heute Sitz der überregional renommierten Evangelischen Akademie. Insgesamt stehen in diesem Herbst drei Konzerte, ein Liederabend sowie eine Filmmatinée auf dem Programm, unter anderem mit dem international gefeierten Starpianisten Florian Uhlig sowie der Sopranistin Katharina Konradi und Teunis van der Zwart am Naturhorn. Konradi wird Lieder von Brahms sowie von Robert und Clara Schumann zu Gehör bringen. Uhlig wird im Duo mit Linus Roth an der Violine zu hören sein. Ein "Naturereignis" wird das Finale mit dem Niederländer van der Zwart. Für Musikliebhaber ein besonderes Konzert: Van der Zwart spielt auf einem ventillosen Horn. Er ist ein Meister dieses Instruments. Außerdem heißt es in diesem Jahr wieder einmal "Brahms meets Jazz" mit Diogenes Streichquartett und Andreas Kripal am Klavier sowie dem Max Grosh Jazz-Quartett.
Gründungsmitglied und Schriftführer
Bei der Mitgliederversammlung des Freundeskreises wurde kürzlich Andreas Gessauer mit großer Mehrheit zum Vorsitzenden gewählt. Der promovierte Diplomchemiker löst die langjährige Vorsitzende Gisela Aigner ab, die künftig nur noch Beisitzerin im Vereinsvorstand ist. Sie hatte sich nicht mehr zur Wiederwahl gestellt.
Gisela Aigner hatte 14 Jahre lang mit sehr viel Engagement und Herzblut den Verein geleitet. Sie war von 2005 an die Cheforganisatorin, kümmerte sich um Künstlerverträge und Förderanträge genauso wie um Dekoration und Künstlergeschenke. Alle Briefe schrieb sie noch von Hand. Die Musik von Brahms begleiteten sie von Kindesbeinen an. Besonders die Brahmslieder hatten es ihr angetan. Mit ihr geht im Verein auch eine besondere Ära zu Ende.
Andreas Dessauer lebt seit 1984 mit seiner Familie in Tutzing. Er ist einer der Gründungsmitglieder des Freundekreises und seit der Übernahme des Vorsitzes durch Gisela Aigner Schriftführer im Vorstand. Seit fast 35 Jahren arbeitet er bei Roche Diagnostics, zuletzt in Rotkreuz, in der Zentralschweiz, in leitender Funktion für etwa 60 Mitarbeiter. Seine Erfahrungen in Management, Budgetplanung, Teamführung, Coaching und Lösen komplexer Aufgaben bringt er in seine neue Position im Verein ein.
Weiter bekannt machen
Als neuer Vorstandsvorsitzender will er die Kontinuität sicherstellen. So möchte er das, was Gisela Aigner über Jahre erfolgreich aufgebaut hat – ein anspruchsvolles und viele Zuhörer anziehendes Brahmsfestival in Tutzing – weiter anbieten und entwickeln. Damit verbunden will er sich der Kommunikation, unter Verwendung aktueller Medien, nach innen und nach außen widmen, um die Tutzinger Brahmstage über die Gemeinde- und Kreisgrenze hinaus weiter bekannt zu machen. "Um zu verstehen, welchen Anspruch unsere Zuhörer und Anhänger an die Tutzinger Brahmstage stellen, werde ich eine Befragung unter den Mitgliedern des Vereins machen, die ja einen repräsentativen Teil unserer 'Kunden' darstellen", kündigte Dessauer an.
Dessauer spielt, wenn es seine Zeit erlaubt, Saxophon. Seine künstlerische Stärke liegt aber auf dem (Aquarell-)Malen. Neben der Begeisterung für Jazz liegen seine Vorlieben in der Klassik bei Opern von Verdi, Puccini, Giordano und Wagner und bei Brahms für die Cello-Sonaten und das Requiem.
Die 22. Tutzinger Brahmstage werden in diesem Jahr vom 13. bis 27. Oktober veranstaltet.
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