Auf in die Zukunft
Pöcking beschäftigt sich mit der Dorfentwicklung
Kommunen im ländlichen Raum stehen vor der großen Herausforderung, sich möglichst gut und verträglich weiterzuentwickeln. Das ist angesichts des Strukturwandelns nicht gerade leicht – wenn zum Beispiel der Siedlungsdruck zunimmt, andererseits aber zunehmend Geschäfte leer stehen. Auch Pöcking steht vor der Frage, in welche Richtung der Ort gehen soll. Antwort darauf soll das sogenannte Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (Isek) geben. Die Gemeinde hat sich Anfang des Jahres dazu entschieden und will den roten Faden mit professioneller Hilfe finden.
Beauftragt hat die Gemeinde damit drei Fachbüros für Stadtentwicklung, Verkehr und Landschaftsarchitektur. Was läuft gut, wo gibt‘s Schwachstellen – so ungefähr läuft die Untersuchung des Orts ab. Das Isek ist eine ganzheitliche Betrachtung, bei der es um viele Themen geht. Wie Bauen und Wohnen, Verkehr, Ortsbild, Natur und Freiflächen. Derzeit sind die Planer in der Gemeinde und ihren Ortsteilen unterwegs, um wichtige Orte zu kartieren und analysieren.
Dorfmitte
Einer der Schwerpunkte bei der Untersuchung ist sicher der Ortskern rund um die Hauptstraße und den Raiffeisenplatz. Die Dorfmitte gibt durch Leerstände und etliche sanierungsbedürfte Gebäude nicht das beste Bild ab und es mangelt an der Aufenthaltsqualität. Was die Isek-Förderung bewirken kann, sieht man im Ortsteil Possenhofen am vorbildlich sanierten Platz vorm Gasthof Schauer, der wieder zum Aushängeschild geworden ist.
Bürgerbeteiligung
Etwa ein Jahr dauert es, bis das Konzept vorliegt. Denn erst müssen die Hausaufgaben gemacht sein, bevor es Gelder vom Staat für Maßnahmen zur Aufwertung gibt. Das Isek-Konzept ist die Grundvoraussetzung für das Städtebauförderprogramm der Regierung von Oberbayern, üblicherweise beträgt die Förderung 60 Prozent. Eine weitere Voraussetzung ist die Bürgerbeteiligung, auch die Pöckinger dürfen und sollen sagen, was sie sich für ihren Ort für Verbesserungen wünschen. Normalerweise werden dazu Workshops, moderierte Ortsspaziergänge und Befragungen veranstaltet. In Zeiten von Corona ist es aber gar nicht so leicht, die angemessenen Formate dafür zu finden. Davon lässt sich die Gemeinde aber nicht entmutigen. „Es gibt in den nächsten Monaten verschiedene Beteiligungsformate – sowohl digital als auch analog“, kündigte Rainer Schnitzler in einer Pressemitteilung an. Der Bürgermeister hofft, dass möglichst viele Bürger aktiv mitarbeiten und gute und wichtige Ideen zur Dorfentwicklung beisteuern.
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