Christfest to go
Neue Wege beim Weihnachtsgottesdienst
„Wir wollen den Menschen etwas Besonderes bieten“, so Pfarrer Dr. Stefan Koch beim Pressegespräch, als er mit seinen Amtskollegen Johannes de Fallois, Dr. Anne Stempel-de Fallois und Kantor Ralf Wagner das Programm für Weihnachten erläuterte. Die evangelische Kirche in Starnberg setzt auf Mini-Gottesdienste, Etappen-Ablauf und viel frische Luft. Gefeiert werden soll unter Einhaltung der Corona Regeln so normal wie möglich. „Es soll ein Weihnachten werden, das positiv in Erinnerung bleibt.“
"Etwas Besonderes"
An Heiligabend sitzen normalerweise zwischen 700 und 1000 Menschen dichtgedrängt bei den zwei Terminen in der Starnberger Friedenskirche. Das geht jetzt nicht. Koch wird deshalb neun Mini-Gottesdienste nacheinander und in drei Etappen abhalten. Kommen dürfen die Besucher zwischen 16 und 20 Uhr, sie warten zunächst vor der Kirche am Feuer. Alle 30 Minuten öffnen sich die Türen. 70 Gläubige finden Einlass in der ausgeräumten Kirche, sie gehen zum zur Krippe umfunktionierten Altar und hinten wieder hinaus zum Hof. Dort beschließen das Lied „Stille Nacht“ und ein Gebet den Gottesdienst. Die vorhandenen Parkplätze sind gesperrt, damit kein Gedränge entsteht. Jugendliche Ordnungshüter passen auf eine geordnete Ankunft auf und dass die Einbahnregeln, Maskenpflicht und Abstandsgebote eingehalten werden. „Ich sage es nicht nur so dahin, dass ich mich auf Weihnachten freue“, bekräftigte Koch. Zu schlimm sei noch die Erinnerung an Ostern, wo alles ausfallen musste. „So darf es nicht wieder sein.“ Für ihn ist sogar vorstellbar, dass die neuen Formen des Gottesdiensts in den nächsten Jahren fortgeführt werden. „Es könnte ein Weg in die Zukunft sein.“
Begegnungsorte im Freien
Bewusst Social-Media-tauglich ist jedenfalls der lebensgroße Holzengel, den der Konfirmand Leo Bartl und sein Vater Max gebastelt haben. Er steht sowohl in Starnberg als auch in Söcking. Mit ihm kann man sich fotografieren lassen. „Möglichst viele können so die frohe Botschaft der Verkündigung per Whatsapp weiterschicken“, hofft Johannes de Fallois. So wären auch die Familienangehörigen miteinbezogen, die nicht mitfeiern könnten. In Söcking setzen sie auf „Fläche und Breite“, wie Pfarrerin Anne Stempel-de Fallois mitteilt, denn es dürfen nicht zu viele Menschen zeitgleich an einem Ort sein. Unter dem Motto „Weihnachten auf dem Weg“ wird das Krippenspiel zwischen 16 und 18 Uhr im Freien und mit festlicher Bläsermusik inszeniert. Es gibt fünf Stationen zwischen Carolinenhaus und Maibaum, die man nacheinander besuchen kann: Hirten, Engel, Herbergssuche, Segen und Krippe.
Katholisch mit Karten
In der Weihnachtsmette in St. Maria sind auf dem Kirchplatz 1200 Besucher keine Seltenheit. Heuer dürfen es nur 100 sein. Auch die Katholiken der Kreisstadt haben Möglichkeiten für die Weihnachtsgottesdienste gefunden. Die Gläubigen brauchen dafür Eintrittskarten. Sie können für die Gottesdienste an Heiligabend in Söcking und Starnberg (15 Uhr, 16.30 Uhr, 20.30 Uhr, 22.30 Uhr) unter der Telefonnummer (08151) 9085125 Plätze reservieren. Es wird dazwischen desinfiziert und gelüftet. In Perchting gibt es außerdem eine Kindermette um 16 Uhr auf dem Sportplatz.
Heiligabend in weiteren Orten
Und so machen es die Kirchen an Heiligabend in den anderen Gemeinden (Auswahl): Katholiken: In Tutzing gibt es Open-Air-Gottesdienste auf der Lindlwiese. In Pöcking/Feldafing/Traubing finden Kindermetten und Christvespern im Freien statt, sonst mit Voranmeldung. Protestanten: In Tutzing auf der Wiese vor der Christuskirche. In der Pfarreiengemeinschaft Pöcking/Feldafing gibt es von 15 bis 17 Uhr einen Stationen-Gottesdienst, der alle 15 Minuten an der Grundschule startet. In Berg wird die Christvesper live aus Aufkirchen übertragen.
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