Die Albers-Villa ist jetzt ein Denkmal
Als nächstes muss ein Konzept für die Nutzung gefunden werden
Der Landtag hat entschieden: Das Haus von Hans Albers steht ab sofort unter Denkmalschutz. Es ist ein großer Erfolg für den Kulturverein Garatshausen, der die Petition eingereicht hatte. Und mehr noch: Der Ausschuss für Wissenschaft und Kunst unterstützte nicht nur die Aufnahme in die Denkmalschutzliste, sondern auch die öffentliche Nutzung der Villa des verstorbenen Filmschauspielers.
Gemeinde will Konzept erarbeiten
Nun geht es um ein tragfähiges Konzept dafür, wie das Haus geöffnet werden kann. Die Gemeinde Feldafing, die überlegt, das Grundstück vom Freistaat Bayern zu pachten, möchte am liebsten zusammen mit dem Kulturverein Pläne für die weitere Nutzung erarbeiten. Die Vorstellungen liegen bislang noch weit auseinander. Ein x-beliebiger Badeplatz wird das Gelände sicher nicht. Aber vielleicht ein Albers-Museum mit Cafe, ein Kulturzentrum, eine jüdische Gedenkstätte? Mit letzterem hat sich der Münchner Verein Respect & Remember Europe in Stellung gebracht, der die deutsch-jüdische Liebesgeschichte zwischen Albers und Hansi Burg mit einem Erinnerungsort würdigen will. Die Bedeutung der Villa als Dreh- und Angelpunkt dieser schicksalhaften Beziehung hatte auch vor dem Denkmalamt Bestand, vor allem aber war es die wissenschaftliche Neubewertung gewesen, die das ursprünglich 1864 erbaute Landhaus und den Park als Teil der historisch gewachsenen Kultur- und Villenlandschaft am Starnberger See sieht.
Feldafings Bürgermeister Bernhard Sontheim will sich nicht auf den kleinen Teil "Hans und Hansi" der langen Geschichte dieses Haus beschränken, sondern den Bogen weiter spannen - schließlich reiche die Historie dieses Ortes bis ins 15. Jahrhundert zurück und auch die Thurn und Taxis hätten zu den Eigentümern gezählt.
Was wird der Freistaat tun?
Wie es weitergeht, wird vor allem auch von der Finanzierung abhängen. Und vom Willen des Freistaats, die öffentliche Erschließung umzusetzen. Seit fast 50 Jahren entzieht er sich dieser Verpflichtung und lässt das Haus seit 2009 sogar leerstehen und den Park verwildern. Sein unrühmliches Vorgehen hat viele Bürger verärgert. Albers-Erbin Hansi Burg hatte die Villa 1971 an den Freistaat verkauft, mit der Auflage, das Grundstück der Öffentlichkeit für Erholungszwecke zur Verfügung zu stellen.
Hansi Burg war die Lebensliebe des umschwärmten Filmschauspielers Hans Albers. Auch von den Rassengesetzen der NSDAP ließ er sich nicht dazu zwingen, sie aufzugeben. Garatshausen war so weit ab vom Schuss, dass er darauf hoffte, dort unbehelligt mit ihr leben zu können. Das ging einige Jahre gut. Später musste Hansi nach England fliehen, aber auf sie und den blonden Hans wartete ein Happy End, denn nach dem Krieg fanden sie sich wieder. Ob es ein Happy End für die Villa gibt, wird sich zeigen.
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