Ein Fest für Ideen
Mit Bürgerhilfe soll der Bahnhofsplatz schöner werden
Die Stadt Starnberg wünscht sich einen repräsentativeren Bahnhofsplatz, wo sich auch Passanten gerne aufhalten und Radler gefahrlos unterwegs sein können. Im Moment ist mit der unübersichtlichen weitläufigen Asphaltwüste wenig Staat zu machen, und der viele Verkehr trägt weder zur Aufenthaltsqualität noch zur Sicherheit bei. Alle sind sich aber einig, dass die kostbare Innenstadtfläche viel zu schade für den vorbeirauschenden Durchgangsverkehr ist und irgendwann Shared Space kommen soll.
Einige Eckpunkte dafür, wie der Bahnhofsplatz mit verhältnismäßig wenig Geld aufgewertet kann, hatte neulich Mechthild von Puttkamer vom Starnberger Planungsbüro Terrabiota dem Projektausschuss Verkehrsentwicklung vorgestellt. Um dem größten Problem, dem vielen Verkehr, zu Leibe zu rücken, skizzierte die Architektin folgende Ideen: Die Fußgänger sollen mehr Raum dank breiteren Gehsteigen bekommen, indem die Straße auf eine Breite von 6,50 Meter reduziert wird. Auf dem Platz stehen außerdem zu viele Autos. Deshalb sollen die Senkrechtparker in Längsparker umgewandelt werden, auch wenn es dann bis zu 30 Stellplätze weniger gibt. Der schöne historische Brunnen am Rondell vor dem Bayerischen Hof soll wieder sichtbarer werden und zum Aufenthalt einladen, indem die Parkplätze drumherum weitgehend entfallen. Weil die vielen Busse, die am hinteren Bahnhofsplatz herumstehen, nicht gerade zum positiven Gesamteindruck beitragen, sollen sie nur noch zum Ein- oder Aussteigen Halt machen dürfen.
Drei Monate "bespielen"
Bis der Bahnhofsplatz im neuen Glanz erstrahlt, werden einige Jahre vergehen. Angesichts knapper Kassen und um herauszufinden, was ankommt, wartete Puttkamer mit einem kreativen Vorschlag auf: Sie will die freie Fläche einfach mal drei Monate lang mit temporären Aktionen bespielen und die Bürger kreativ mitgestalten lassen, wo zum Beispiel Möblierung sinnvoll wäre. „Es wäre eine schöne und kostengünstige Idee, im Sommer ein Fest zu veranstalten, um zu realisieren, was man sich vorstellt“, sagte sie, auch könne man hinterher noch korrigieren. Fraglich sei nur, wann so eine Aktion wegen Corona wieder möglich wäre. Ihre Ideen und die Bürgerbeteiligung kamen später auch im Stadtrat gut an. Einstimmig befürwortete er, 30.000 Euro in den Haushalt 2021 für erste Aktionen einzustellen.
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