Ende des Dornröschenschlafs
Geisterwirtshaus Obermühltal hat einen neuen Eigentümer
Einst war das Wirtshaus Obermühlthal eine beliebte Ausflugsgaststätte. Wanderer kehrten hier ein, Jazzliebhaber kamen zum sonntäglichen Musikfrühschoppen. Doch als der S-Bahnhof Mühltal im Jahr 2004 geschlossen wurde, geriet das abgelegene Wirtshaus zunehmend in Vergessenheit, bis vor zwölf Jahren ganz die Lichter ausgingen. Auch der letzte Pächter hatte sich da mit unbekanntem Ziel schon auf und davon gemacht. Längst regiert wieder die Natur. Der Biergarten ist überwuchert, alles macht einen verlassenen Eindruck. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft gwt des Landkreises bot das Ganze sogar als pittoreske „lost place“-Filmkulisse an.
Viele Leute fragen sich schon lange, warum man das einst so beliebte Gasthaus nicht mehr zum Leben erwecken kann. Jahrelang gab sich der Eigentümer, der Würmtal Zweckverband, zu dessen Zukunft bedeckt. Er hatte das Grundstück in den Neunzigerjahren von der Schlossbrauerei Kaltenberg gekauft – wegen der Trinkwasserquellen in dem Gebiet. Nun ist Bewegung in die Sache gekommen. Es gibt einen neuen Eigentümer, der aus dem Würmtal stammen soll. Sein Investorenkonzept hat am Verhandlungstisch überzeugt. Nun wird mit Spannung erwartet, was weiter geschieht, und ob man vielleicht im Wirtshaus Obermühltal mal wieder einkehren oder eine Geburtstagsfeier ausrichten kann. Mit verkauft wurde auch das in der Nähe gelegene ehemalige königliche Oberjägerhaus "zum Kapeller", das im Jahr 1736 erbaut wurde und unter Denkmalschutz steht.
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