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Rubrik: Gesamt · Ort: fuenfseenland
"Es wird ein schönes Rathaus"
Mit dem Siegerentwurf geht ein Stern über Berg auf
Am neuen Berger Rathaus wird künftig kein Weg mehr vorbeiführen – zieht es doch aus der zweiten Reihe direkt nach vorn zum Kreisverkehr. Jetzt steht auch fest, wie das neue Herzstück der Gemeinde aussehen soll: wie ein Stern mit drei Zacken. Der erstmals öffentlich vorgestellte Siegerentwurf erntete viel Lob im Gemeinderat. Bezugsfertig soll es Ende 2024 sein.
Sternförmige Konstruktion
„Der sternförmige Grundriss hat sehr viel Potential“, äußerte sich Architekt Hermann Wille von der Jury sichtlich begeistert über Modell Nummer fünf. Der Grundriss ermögliche eine kompakte Erschließung und kurze Wege und damit die erhofften zukunftsfähigen Arbeitsplätze. Viel Holz auf einem Betonsockel und ein großer Dachüberstand sind weitere optische Markenzeichen des Gebäudes mit drei Firsten, das sich mit seinen weit gespannten Flügeln dem Betrachter einladend öffnet, wie es das Siegerbüro Beer Bembé Dellinger beschreibt.
Dass die neue Berger Verwaltungszentrale mit nur zwei Stockwerken auskommt, wurde ebenfalls positiv aufgenommen – die Mitbewerber hinterließen mit drei Etagen und Firsthöhen bis 16 Meter einen weitaus wuchtigeren Eindruck, der am Ortseingang nicht gerade erwünscht ist. Nach vorne Richtung Kreisel öffnet sich das Rathaus auf eine kleine Piazza. Die rückwärtige Hofseite dient bei gutem Wetter als „Veranstaltungsraum im Freien“, wo Hochzeitsgesellschaften Sekt trinken können. Noch sei der Entwurf „nicht hundertprozentig“, aber die Architekten hätten nichts dagegen, Gestaltungswünsche seitens der Gemeinde einzuarbeiten, ein weiterer Pluspunkt. Das Konzept lasse ferner viel Spielraum für Photovoltaik und regenerative Energien, merkte Bürgermeister Rupert Steigenberger an, der sich sicher ist: „Wir haben gute Chancen, dass es ein schönes Rathaus wird.“
"Hat man schon gesehen"
Die anderen fünf Modelle waren in der ersten oder zweiten Runde durchgefallen. Mal hieß es „hat man so schon mal gesehen“ und ganz oft „zu wenig Potenzial“. Modell 1: ein dominanter „monolithischer Baukörper“; Modell 2: zwei ebenfalls als wuchtig kritisierte Baukörper, wenn auch „mit interessanten Momenten“; Modell 3: „zu lange Wege“ wegen eines Verbindungsgangs zwischen zwei Häusern; Modell 4: ein alter Hut, da dem bestehenden Rathaus zu ähnlich; Modell 6: musste wegen der teuren Vollverglasung an der Giebelseite Kritik einstecken und wegen seiner „Sparkassenoptik“.
Seit sieben Jahren diskutiert die Gemeinde über einen Ersatz für ihr altes, stark sanierungsbedürftiges, nicht barrierefreies und schlichtweg zu klein gewordenes Rathaus. Nach langen Standortdiskussionen machte schließlich das Huberfeld das Rennen. Eigentlich gehört die Wiese dort der Kirche. Der Deal sieht eine Teilung und einen Tausch mit einem Gemeindegrundstück an der Postgasse vor.
Alle sechs Modelle können im Rathaus nach Voranmeldung bis Ende Mai besichtigt werden. Sie werden aber auch auf der Homepage der Gemeinde vorgestellt.
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