"Gemeinsam innehalten"
Gedenken an die Opfer der Coronapandemie auf dem Kirchplatz
Frank Walter Steinmeier wird in einem Staatsakt am Sonntag, 18. April, im Konzerthaus am Gendarmenmarkt in Berlin der Verstorbenen der Corona-Pandemie gedenken. Auch in Starnberg wird der Aufruf des Bundespräsidenten gehört und aufgenommen. Landrat Stefan Frey, Starnbergs Erster Bürgermeister Patrick Janik, Stadtpfarrer Dr. Andreas Jall und Pfarrer Dr. Stefan Koch greifen die Initiative auf. Sie bitten für den Abend des Tages zwei Wochen nach Ostern, Sonntag, 18. April, zum Gedenken um 18 Uhr auf den Kirchplatz in Starnberg.
"Der Trauer ihren Platz geben"
In Berlin wird einigen Hinterbliebenen Raum gegeben, ihren durch die Coronapandemie entstandenen Verlust und Schmerz mitzuteilen. Für Starnberg ist eine Internetseite (klagezeit-starnberg.de) geplant, auf der Menschen in den Wochen zuvor ihrer Klage Worte verleihen können. Am Gedenkabend soll davon verlesen werden. In Berlin wird das zentrale gestalterische Element der Einsatz von Licht sein. In Starnberg wollen der Erste Bürgermeister, der Landrat und die beiden Pfarrer für jeden Verstorbenen im Landkreis eine Kerze anzünden. „Der Tod in der Pandemie war oft einsam, viele Angehörige konnten sich nicht oder nicht im gewünschten Rahmen von ihren Liebsten verabschieden. Im Licht der Kerzen wollen wir gemeinsam innehalten, der Trauer ihren Platz geben und der Hoffnung neue Kraft verleihen,“ so Frey.
"Erinnerung lebendig halten"
Den Verantwortlichen geht es darum, in einer für viele Menschen weiterhin herausfordernden Zeit das Signal zu setzen, dass auch in Starnberg hinter den Zahlen der erkrankten Menschen, der in Quarantäne sich aufhaltenden Kontaktperson und besonders hinter der Meldung eines Verstorbenen ein konkreter Mensch steht. „Es ist wichtig, eine gemeinschaftliche Form des Andenkens zu finden. Hinter jeder Statistik, hinter all den Zahlen und Kurven stehen einzelne Menschen, die von ihren Familien, Freunden und Bekannten sehr vermisst werden. Wir halten gemeinsam inne, um den Opfern unseren Respekt zu zollen und dadurch auch diese Krise und die Erinnerung an die Verstorbenen lebendig zu halten.“ Auch die Stimmen derer, die diese Menschen im Klinikum, in den Pflegeheimen und zu Hause begleitet haben, sollen auf dem Kirchplatz zu hören sein. „Auch wenn die Gefahr der Pandemie noch längst nicht gebannt ist, ist es jetzt an der Zeit, unserer Verstorbenen zu gedenken, deren Anzahl weiter steigt und auch nach der Veranstaltung auf dem Kirchplatz in Starnberg leider weiter steigen wird“, so die Initiatoren.
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