Kaltes Schwimmbad, warme Sauna
Stadtrat findet Kompromiss zwischen Energiekrise und Haushalt
Zwei Monate war die Sauna im Seebad Starnberg außer Betrieb, um zu testen, wieviel Energie sich angesichts explodierender Preise damit sparen lässt. Der Test hat jedoch ergeben, dass die Schließung nicht viel bringt. Deshalb hat die Sauna wieder aufgemacht. Das entschied der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung. Auch, dass das Wasser im Schwimmbecken dauerhaft bei 26 Grad bleiben soll. Denn hier hat die versuchsweise Absenkung um zwei Grad ergeben, dass sich dadurch viel Energie sparen lässt.
Unisono plädierte das Forum für eine Wiedereröffnung der Sauna, schon weil dies eine beträchtliche Einnahmequelle ist – das Saunieren ist gerade in der kalten Jahreszeit beliebt und es werden auch gerne Gutscheine gekauft und verschenkt.
26 Grad reichen zum Schwimmen
Mehr Diskussionen gab es um das kalte Badewasser. So fragte Ludwig Jägerhuber (CSU) nach, ob deswegen weniger Badegäste kommen würden. Dies sei wegen der turnusgemäßen Revision und einer ohnehin besucherschwachen Jahreszeit schwer zu definieren, war die Antwort, die Zahl der Badegäste soll aber bis Ende März erfasst werden, um die Entwicklung zu verfolgen. „Wir sparen an der falschen Stelle“, machte sich Eva Pfister (BMS) für eine Wiederanhebung der Temperatur auf 28 Grad stark. „Rein, und gleich wieder raus“, das wäre die Reaktion vieler Familien mit kleinen Kindern aus ihrem Bekanntenkreis gewesen. „26 Grad ist schwer als Genuss zu empfinden.“ Es gab auch andere Meinungen. Winfried Wobbe (UWG) begrüßte den Kompromiss zwischen Energiekrise und Haushalt und meinte, die 26 Grad wären für ein Sportbecken „noch relativ angenehm“. Er verwies auf das Lehrschwimmbecken, das weiter bei 30 Grad bleibt. „Wir sind schließlich kein reines Spaßbad, mit mehr Bewegung kann man es durchaus eine Zeitlang aushalten.“
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