Ran an die Geräte
Im Bucentaurpark gibt es jetzt Fitness im Freien
„Es war eine schwere Geburt“, meinte Initiator Gerd Weger und meinte gleichzeitig versöhnlich: „Was lange währt, wird endlich gut.“ Zwar hat es viele Jahre gedauert, bis die Idee von einem Fitness-Parcours in die Tat umgesetzt werden konnte. Aber nun war es neulich soweit: Im Starnberger Bucentaur-Park warten die sechs nagelneuen Geräte mit phantasievollen Namen wie Track Tracer, Double Airwalker, Armzugbarren, Balance Seat, Dehnungsturm und Armrotation auf eifrige Benutzer. „Ich freue mich, dass es endlich geklappt hat“, sagte Bürgermeister Patrick Janik bei der Einweihung.
Der frühere CSU-Stadtrat Gerd Weger ließ die letzten zehn Jahre noch einmal Revue passieren: Als beim Neubau der Seenschifffahrt die Betriebsgebäude nach Osten rückten, wurde das Grundstück frei, das die Stadt Starnberg im Jahr 2011 kaufte. Manche werden sich noch daran erinnern, dass im Anschluss sogar Pläne existierten, an der Stelle ein Hotel zu errichten. 2012 stellte Gerd Weger dann seinen ersten Antrag im Stadtrat, im neuen Bucentaur-Park neben dem geplanten Kinderspielplatz auch die Bedürfnisse der Senioren mit Freiluftschach, Boccia und Fitnessgeräten zu berücksichtigen. Die Sache verzögerte sich aus vielen Gründen und drohte wieder einzuschlafen. Zwischenzeitlich drohte sogar das totale Aus mit Verweis auf das Landschaftsschutzgebiet, obwohl hier früher Asphaltfläche und Tanklager für die Schiffe waren. „Es hat sich einfach nichts mehr gerührt“, bedauerte Weger, der sich trotzdem nicht entmutigen ließ, selbst als 2017 Seniorentreff und Seniorenbeirat erneut vergeblich beim Stadtrat anklopften.
Frei zugänglich und für alle Generationen
Bürgermeister Patrick Janik machte das Ganze schließlich zur Chefsache. Für die Outdoor-Fitnessgeräte hat die Stadt insgesamt etwa 46.000 Euro investiert. An den frei zugänglichen Stationen kann man die Motorik, Balance, Kraft, Ausdauer und Dehnung trainieren. Janik unterstrich, dass sich der Parcours nicht nur für Senioren gedacht sei, sondern generationenübergreifend von allen über 14 Jahren genützt werden kann. Entsprechend wurden die Geräte vom Stadtrat ausgewählt. Zwei der Geräte sind etwas anspruchsvoller und dienen vor allem der Dehnung verschiedener Muskelgruppen. Auch Weger freute sich: „Ich hoffe, dass viele Bürger und Gäste hier Spaß haben.“
Eine von ihnen ist Brigitta Biermanski, 74, die wohl fitteste Seniorin Starnberg. Ihr ist es ein Anliegen, möglichst viele Menschen für die Freude an der gesunden Bewegung zu begeistern. Sie möchte deshalb regelmäßig dienstags und freitags um 9 Uhr vor Ort ein, um Interessierte an den Geräten einzuweisen. Auch Helmut Kilian vom Seniorentreff denkt daran, zusammen mit dem TSV Starnberg Einweisungskurse anzubieten für alle, die sich nicht allein rantrauen. Wobei die richtige Ausführung aber dank der Beschilderung auch selbsterklärend ist. Im Bucentaur-Park fehlt zur perfekten Idylle eigentlich nur noch ein Kiosk mit Erfrischungen. Damit könnte es nun doch etwas werden, ließ der Bürgermeister durchblicken. Zwar sind die Pläne für einen großen Kiosk wegen der Stellplatzproblematik vom Tisch. Der Besitzer möchte aber eine Alternativplanung einreichen, die laut Janik „deutlich kleiner und dezenter als bisher geplant“ ist.
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