„Ein Glücksfall"
Minister- und Bürgermeisterbesuch bei den Traumwerkern
Erst wenige Wochen sind die Traumwerker in der Café-Musikbar „Gräfelfinger“ von Hansi Schumacher am Bahnhofplatz zu Hause. Hier können sie an drei Tagen in der Woche, jeweils dienstags, mittwochs und donnerstags jeweils von 11 bis 17 Uhr, ihren Traum von Inklusion leben. Im Zweierteam – jeweils im Kombination eines Menschen mit Behinderung und eines ohne – klappt Bedienung und Service sehr gut. „Wir bekommen sehr viel positives Feedback und sind glücklich, dass unser Traumwerker-Café so gut ankommt", freut sich Katharina Zörner vom Traumwerker-Vorstand.
Die gute Resonanz klang sogar bis ins Staatsministerium. Ministerin Kerstin Schreyer ließ es sich nicht nehmen, gleich selbst einmal bei den Traumwerkern vorbeizuschauen. Gemeinsam mit Bürgermeister Peter Köstler hörte sie sich das Konzept und die Fortschritte zu einem wahrhaft inklusive Café an.
„Wir möchten für Inklusion werben“
„Wir möchten für Inklusion werben“, erklärte die Gründerin und Vereinsvorsitzende der Traumwerker e.V., Sibylle Madadkar. Die Kooperation mit dem Café „Gräfelfinger“ sei sehr harmonisch und letztendlich schon lange vorher gewachsen, weil Hansi Schumacher als Musiker einige Benefizkonzerte für die Traumwerker organisiert und gegeben hat. „Es ist unser Pilotprojekt“, so Schumacher. „Wir haben einfach mal angefangen zu machen.“
Ministerin Schreyer war begeistert. „Sie haben hier einen tollen Ort“, meinte sie und brach eine Lanze für den Begriff „Mensch mit Behinderung“. „Ich bin Sozialpädagogin und systemische Therapeutin. Mir ist es wichtig zu betonen, dass jeder von uns Stärken und Schwächen hat. Behinderung klingt einschränkend, das ist es aber nicht, denn es bietet auch Chancen für andere Entwicklungen. Hier müssen wir ein Bewusstsein in der Bevölkerung wecken. Wenn wir als Gesellschaft wollen, dass jeder seinen Platz findet, dann dürfen wir nicht die Schwächen betonen, sondern müssen den gesamten Menschen sehen.“
Bürgermeister Köstler dankte für das „tolle Engagement“. Die Suche nach geeigneten Räumen für die Traumwerker in der Gemeinde habe eine lange, wechselvolle Geschichte. „Dass die Traumwerker nun hier untergekommen sind, ist ein absoluter Glücksfall. Es ist ein Ort zum Wohlfühlen für die Traumwerker. Und nebenbei entsteht hier ein wunderbarer Treffpunkt für den ganzen Ort“, sagte Köstler. „Toll, was entstehen kann, wenn viele mit ganzem Herzen und ganzer Energie an einem Strang ziehen.“
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