Das Abenteuer Bayernliga
Weilheimer Handball-Team schaffte Aufstieg
Bayernliga-Handball gab es in Weilheim schon länger nicht mehr zusehen. Zuletzt schaffte dies die A-Jugend der Jahrgänge 1992/93. Gut zehn Jahre später hat es mit der männlichen B-Jugend wieder ein Team in die höchste Spielklasse Bayerns geschafft. Allerdings auf ungewöhnlichem Weg in ungewöhnlichen Zeiten. Da durch die Corona Pandemie keine Jugend-Qualifikationsturniere stattfinden konnten, wurden die Ligen anhand eines Rankings eingeteilt.
Es gibt noch einen weiteren Unterschied zu den letzten Jahren: Die Mannschaft tritt zwar unter dem Namen „TSV Weilheim“ an, kooperiert aber mit dem SSV Ettal und dem TSV Murnau und versteht sich selbst als Team Zugspitze. Dieser Schritt wurde getätigt, um die Kräfte zu bündeln und ein schlagkräftiges Team auf die Beine zu stellen. Der große Kader ermöglichte außerdem die Meldung einer zweiten Mannschaft in der übergreifenden Bezirksliga, wodurch sichergestellt ist, dass alle Spieler die nötige Spielpraxis bekommen. Auch das Trainerteam setzt sich aus allen drei Vereinen zusammen: Die erste Mannschaft wird von Carsten Rösler und Nicolas Beinlich betreut (beide TSV Weilheim) sowie von Sascha Gladun (SSV Ettal) unterstützt. Die zweite Mannschaft wird von Marko Borchert und Tobias Strutz betreut (beide TSV Murnau).
Zu Beginn startete man in Kleingruppentraining im Freien an den jeweiligen Standorten, bevor man Mitte Juni endlich zusammen mit der gemeinsamen Vorbereitung in der Halle beginnen konnte.
Der Feinschliff
Am 12. und 13. September gab es nun den Feinschliff in Form eines Trainingslagers in der Weilheimer Jahnhalle. Die Trainer Carsten Rösler und Nicolas Beinlich hatten für die 15 Jungs ein taffes Programm mit vier Trainingseinheiten und zwei Testspielen zusammengestellt. Am Samstag gab es nach einer konditionellen Einheit am Vormittag und einer Taktikstunde nach dem Mittagessen dann auch das erste gemeinsame Spiel gegen den Landesligisten TSV Haunstetten. Gegen die starken Augsburger konnte vor allem die Abwehr überzeugen und man setzte sich mit 28:25 nach sechzig Minuten durch. Der Angriff tat sich gegen die deutlich körperlichere Spielweise im Vergleich zur C-Jugend doch noch schwer. Trainer Rösler befand das erste Spiel seiner Mannschaft als eine „gute Standortbestimmung mit vielen positiven Ansätzen und gewonnen Erkenntnissen, woran man vor dem Saisonstart noch arbeiten muss“.
Gefühlte Sieger
Spielgegner am nächsten Tag war die zweite Weilheimer Herrenmannschaft, die mit Spielern der Jahrgänge 2000 und jünger antrat, von denen einige schon reichlich Spielzeit bei der H1 in der Bezirksoberliga hatten. Dass man hier in der Abwehr Probleme bekommen würde, war zu erwarten. Das Trainerteam war aber sehr positiv überrascht, dass der eigene Angriff dem des Herrenteams in nichts nachstand. So verlor man zwar am Ende denkbar knapp mit 37:38 nach sechzig Minuten, konnte aber als gefühlter Sieger aus dem Spiel gehen, nachdem man zwei von drei Dritteln für sich entschied.
Sportlich war das Trainingslager also ein voller Erfolg, noch erfreulicher war aber laut Rösler der gemeinsame Teamabend samt Übernachtung im TSV-Vereinsheim am Samstag. Hier merkte man, wie sehr der Zusammenhalt im Team gewachsen ist und „sich die Jungs untereinander gut verstehen“.
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