„Das dauert noch 15 Jahre“
Umgehungsstraße: Stadt erstellt Fragebogen
„Machen wir uns nichts vor: Schlussendlich wird sich wohl der übernächste oder überübernächste Stadtrat damit beschäftigen müssen“, mahnte Bürgermeister Markus Loth die Anwesenden, seine beiden Stellvertreter Horst Martin und Angelika Flock, die Fraktionssprecher im Stadtrat Brigitte Holeczek (BfW), Walter Weber (FW), Marion Lunz-Schmieder (CSU), Alfred Honisch (Grüne), sowie Ordnungsamts-Chef Andreas Wunder, Standortförderer Stefan Frenzl und die Vertreter der Presse, anlässlich eines Pressegespräches zur bevorstehenden Bürgerbefragung in Sachen Umgehungsstraße zur Realität. Bis es soweit sei, dass eine Umgehungsstraße, welcher Art auch immer, tatsächlich gebaut werde, dauere es noch mindestens 15 Jahre, so Loth.
Loth machte mehr als einmal klar, dass es sich bei der geplanten Befragung keinesfalls um einen Bürgerentscheid, sonder lediglich um eine Erhebung handele, mittels derer die Tendenz der Weilheimer erfasst werden solle. Den Fragebogen hierzu stellten er und die anderen im Entwurf vor. „Entwurf“ deshalb, weil das Layout des Fragebogens noch nicht feststehe, die Fragen hingegen schon. Der Bogen soll dann vermutlich Ende Januar oder Anfang Februar allen Weilheimern ab 16 Jahren zugestellt werden. Immerhin rund 19.000 laut Stadt.
Ja oder nein?
Die Kernfrage lautet: „Sind Sie grundsätzlich dafür, dass in Weilheim i.OB eine Entlastungstraße gebaut wird?“ Wie alle folgenden Fragen ist diese durch ankreuzen der Felder „Ja“ oder „Nein“ zu beantworten. Doch auch wer hier bereits „Nein“ ankreuzt, darf dennoch auch die anderen Fragen beantworten, insgesamt acht weitere. „Denn es könnte ja sein, dass jemand zwar grundsätzlich gegen eine Umgehungsstraße ist, sich aber sagt: Wenn doch eine kommt, dann möchte ich diese oder jene Variante“ sagen die Vertreter der Stadt. Gefragt wird dann nach den bevorzugten Varianten einer Umgehungsstraße, und auch hier darf nur mit Ja oder Nein geantwortet werden, wobei Mehrfachnennungen möglich sind. Gefragt wird, ob eine „Westumgehung“ (lang oder kurz), ein Zentrum- Tunnel, die „Ostumgehung ortsnah“ (mit oder ohne Tunnel), oder die „Ortsumgehung fern“ (mit kurzem Gögerl-Tunnel, mit kurzem Gögerl-Tunnel und Einhausung oder mit langem Gögerl-Tunnel) gewünscht wird.
„Es ist nur eine Befragung“
„Wie gesagt handelt es sich dabei nicht um einen Bürgerentscheid, sondern lediglich um eine Bürgerbefragung“, erinnert Loth. Das Ergebnis werde dann an das Beratungsbüro CIMA weitergeben, das die Bögen auswerten soll. Das Endergebnis wird dann an das Staatliche Bauamt gegeben, damit „die sehen, was die Weilheimer wollen“. Loth stellte dabei klar: „Auch ein klares Nein zur Umfahrung ist eine respektable Antwort.“ Allerdings liege die letztliche Entscheidung darüber, ob eine Umgehung gebaut werde beim Staatlichen Bauamt. Klären möchte man auf diese Weise, wie die Weilheimer generell zu einer Umfahrungsstraße stehen und welche Variante sie bevorzugen würden. Die Ergebnisse will man dann noch vor der Kommunalwahl im März bekanntgeben.
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