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Rubrik: Gesamt · Ort: fuenfseenland
Man kann wieder Fische sehen
Pflegekonzept für Naherholungsgebiet „In der Au“
Die Au zählt zu den beliebten Zielen der Weilheimer, wenn sie sich ortsnah in der Natur aufhalten wollen. Der bewaldete Bereich mit Wasserläufen und Spazierwegen ist als geschütztes Biotop eingestuft. Immer wieder wurde in den letzten Jahren die Freude getrübt, wenn sich in den aufgestauten Flachwasserbereichen bei warmen Temperaturen unangenehme Gerüche bildeten.
Seit die Ammer „eingetieft“ wurde, ist der Zulauf nur noch als Abzweig vom Tiefenbach möglich. Die im Wasser enthaltenen Schwebstoffe setzen sich bei der viel langsameren Fließgeschwindigkeit in der Au als Schlamm nach und nach ab. Dazu fallen von den Bäumen jedes Jahr Laub und Äste in das Gewässer.
In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten wurde immer wieder an einzelnen Stellen Schlamm ausgebaggert, um einer Verlandung entgegenzuwirken. Für den ausgebaggerten Schlamm müssen dann geeignete Lagerstätten gefunden werden; schlimmstenfalls die Mülldeponie, was den ohnehin hohen Kostenaufwand noch weiter erhöht. Im Herbst 2019 beschloss daher der Bauausschuss der Stadt, ein naturnahes Unterhaltskonzept zu erarbeiten.
Erste Erfolge sichtbar
Bei der Ausschreibung für die Planung eines langfristigen Konzeptes hat die „Natursinn International KG“ ein Angebot abgegeben, das die Stadt sowie die untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes überzeugt hat. Es musste nicht lange geplant werden, sondern konnte heuer gleich vor Beginn der Vegetationsperiode losgehen. Das Gewässer wird nun seit Anfang April fast wöchentlich mit bio-physikalisch behandeltem Quarzmehl und Steinmehl bestückt, um die Mikroorganismen zu unterstützen und ein besseres Gleichgewicht im Gewässer herzustellen. Ziel der Maßnahme ist die Reduzierung von Krautwuchs und Algenbildung, natürlicher Schlammabbau und Geruchsminderung. Bisher war das Wasser eher trüb, und man konnte kaum Wassertiere sehen. Nach zwei Behandlungen sind schon erste Erfolge, nämlich die schwimmenden Fische, sichtbar.
Auf Mithilfe angewiesen
Das nun angewendete Verfahren ist mit der unteren Naturschutzbehörde abgestimmt und schont die Umwelt. Die Besucher der Au werden darauf hingewiesen, dass in nächster Zeit immer wieder entsprechende Arbeiten durchgeführt werden und selbst gebeten, zur guten Aufenthaltsqualität in der Au beizutragen. Es wird vonseiten der Stadt dringend darum gebeten, weder im Wald noch im Gewässer Müll oder Hundekot zu hinterlassen. So könnten beispielsweise Schadstoffe aus Zigarettenkippen, die das Regenwasser von den Spazierwegen ins Gewässer spült, den Erfolg der Maßnahmen deutlich mindern.
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