Üben für den Ernstfall
Gefahrguteinsatz bei sommerlichen Temperaturen
Es knallt, raucht, Flüssigkeit tritt aus ... "Achtung, Schwefelsäure!" lautet der Alarm bei einer Einsatzübung für die Freiwillige Feuerwehr Weilheim und deren Fachgruppe ABC-Umwelt. Gegen 11 Uhr am Samstagvormittag rückte ein Zug der Freiwilligen Feuerwehr in das neue Gewerbegebiet Achalaich aus. Das Szenario: Verkehrsunfall mit zwei Personen, beschädigter Tank eines Gefahrguttransporters, Säure tritt aus.
Immer wieder werden Feuerwehren mit Gefahrstoffen an der Einsatzstelle konfrontiert, sogenannten ABC-Gefahren (atomar, biologisch, chemisch). Da gerade dieses Thema nicht zum Tagesgeschäft der Feuerwehren gehört, ist eine regelmäßige Aus- und Fortbildung unerlässlich. Die Feuerwehr Weilheim bildet gemeinsam mit der Feuerwehr Penzberg einen sogenannten Gefahrgutzug, der auch über die Landkreisgrenzen hinaus schnelle Hilfe leistet. Am Standort Weilheim wird Spezialausrüstung, die sogenannte Dekontaminationseinheit, vorgehalten. Diese kümmert sich um Verletzte und Einsatzkräfte und sorgt für eine fachmännische Dekontamination.
So auch am vergangenen Samstag: Kräfte mit schwerem Atemschutz und sogenannten CSA-Vollschutzanzügen (Chemikalienschutzanzügen) führten eine schnelle Personenrettung durch und dichteten die Leckagen gegen weiteren Austritt ab. Im Anschluss wurden die Einsatzkräfte dekontaminiert, die Anzüge gereinigt und ein gefahrloses Entkleiden ermöglicht. Den 20 ehrenamtlichen Kräften wurde einiges abverlangt, denn die Arbeit in den Anzügen ist körperlich sehr anstrengend, gerade bei sommerlichen Temperaturen um 30 Grad ist die Einsatzzeit nur sehr begrenzt.
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