"Weitere Straßen haben keinen Nutzen"
Anton Hofreiter besuchte die Umgehungs-Trassen
Anton Hofreiter, der Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90 / Die Grünen im Bundestag, kam am Wochenende nach Weilheim. Am Bahnhof empfingen ihn der Landratskandidat Karl-Heinz Grehl, der Bürgermeisterkandidat Manuel Neulinger, örtliche Grüne sowie Vertreter von Bund Naturschutz, der Bürgerinitiative (BI) Heimat 2030, LBV und Schutzgemeinschaft Weilheimer Moos. Gemeinsam wurde eine Ortsbegehung der möglichen Umgehungsstraßen-Trassen im Weilheimer Osten und Westen gemacht. Der promovierte Biologe Hofreiter zeigte sich kundig und interessiert an Ökologie und Artenreichtum des Weilheimer Mooses.
Als ehemaliger Vorsitzender des Ausschusses für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung erwies er sich für die Naturschutzverbände als kompetenter Ansprechpartner und Kenner von Planungsprozessen, die auch beim Widerstand gegen die Weilheimer Umfahrung hilfreich sein könnten. Am Gögerl übergab die BI Marnbach-Deutenhausen und Schutzgemeinschaft Weilheimer Osten ihre zu Papier gebrachten Argumente gegen die Ostumfahrung an den Fraktionsvorsitzenden. Hofreiter machte sowohl bei der Trassenbegehung als auch am Abend bei seinem Vortrag im Weilheimer Oberbräu zum Thema „klimafreundlich mobil – so geht’s“ deutlich, dass angesichts der Klimakrise das Geld besser in den Ausbau von Bus-, Bahn- und Radnetzen gesteckt werden sollte. Es gebe inzwischen, so Hofreiter, ein ausreichend dichtes Straßennetz, so dass es keinen Nutzen mehr habe, weitere Straßen zu bauen. Vielmehr seien neue Verkehrskonzepte und -angebote für umweltfreundlichere Fortbewegungsmittel dringend erforderlich, die das Fahrrad, E-Bikes und Elektroautos in den Fokus nehmen. Wir hätten noch ca. 10 Jahre Zeit, um die Klimakrise zu vermeiden, es werde ernst zu handeln. Den Abschluss seines Vortrags bildete ein Appell: „Gehen Sie zur Wahl, machen Sie Werbung, zur Wahl zu gehen, wählen Sie gern die Grünen, aber wählen Sie vor allem demokratisch!“
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