Gedenken, Trost, Hoffnung
Einweihung der Gautinger Sternenkinder-Grabanlage
Auf dem Gautinger Waldfriedhof gibt es nun auch eine Grabanlage für totgeborene Kinder. Monika Bräuer-Gerlach, die hier seit mehr als drei Jahrzehnten Friedhofsverwalterin ist, initiierte die Anlage und gestaltete sie gemeinsam mit der Umweltbeauftragten Michaela Thiel aus dem Rathaus. Die Grab-Anlage in Wolkenform und mit einem Regenbogen ist von Schmetterlingen geschmückt als Erinnerung an die vor oder unmittelbar nach der Geburt verstorbenen „Sternen-, Schmetterlings- oder Engelskinder“.
Bei diesen „still geborenen“ Säuglingen gelte eine Bestattungspflicht erst ab der 24. Schwangerschaftswoche oder ab 500 Gramm Geburtsgewicht, erläuterte Thiel. In den vergangenen drei Jahrzehnten habe sie nur drei bis vier entsprechende Anfragen gehabt, erklärte Bräuer-Gerlach. Doch seit der Pandemie kämen mehr Anfragen.
"Schmerz lindern"
Für Eltern „gibt es nichts Schlimmeres“ als ein tot geborenes Kind, betonte Kössinger während der Einweihung. Der Ort der Trauer trage künftig dazu bei, den großen Schmerz trauernder Eltern zu lindern, betonte sie. „Die Sternenkinder-Grabanlage ist nicht nur ein Ort des Gedenkens, sondern auch ein Ort der Hoffnung, der betroffenen Familien Ruhe und Trost spenden soll“, sagte sie.
Das Grabfeld der Sternenkinder ist etwa 20 Quadratmeter groß und befindet sich im neuen Teil des Waldfriedhofs, gesäumt mit insektenfreundlichen und immergrünen Staudenbepflanzungen. Dort werden Sterngranitsteine eingelegt, um den Angehörigen die Möglichkeit zur Ablage eines Gedenksymbols zu ermöglichen. Die Bestattungsart ist frei wählbar. Vorerst sind 50 Bestattungsplätze vorgesehen, doch kann die Anlage später auch erweitert werden.
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