"Fakten auf den Tisch legen"
Club-übergreifend für den Artenschutz
"Wir können mit gutem Beispiel vorangehen und die richtigen Dinge umsetzen." Die Rotary Clubs Fürstenfeldbruck, Germering und München-West sowie deren Jugendclubs „Rotaract" beschäftigen sich mit dem Artenschutz (von links): Dr. Michael Vogel, Steffi Meier (RAC Fürstenfeldbruck), Franziska Raufer (RAC Germering), Svenja Rausch (RAC Fürstenfeldbruck), Dr. Boris Baginski (RC München-West), Dr. Florian Wackermann (RC Germering), Dr. Christian Frühwald (RC Fürstenfeldbruck). (Bild: Rotary)
Klimawandel und erforderlichen Artenschutz „verstehen“, „erleben“ und „handeln“ sind ein gemeinsames Ziel der im Landkreis Fürstenfeldbruck ansässigen Rotary Clubs Fürstenfeldbruck, Germering und München-West sowie deren Jugendclubs „Rotaract“. Das „Verstehen“ ist eine Vortragsreihe, in der wesentliche Experten und Stakeholder zu Wort kommen, um damit einen Beitrag zur notwendigen Sachlichkeit und Zielorientierung zu leisten. Zu deren Auftaktveranstaltung hatten die beteiligten Clubs kürzlich in das Lichtspielhaus Fürstenfeldbruck eingeladen.
Rotary kann Rolle übernehmen
Wichtig ist den Beteiligten, die Diskussionen um Klimawandel und Artenschutz zu versachlichen. Rotary kann als neutraler und ungebundener Service-Club hier eine Rolle übernehmen. „Wir wollen die Fakten auf den Tisch legen, ein breiteres Verständnis schaffen und durch konkrete Maßnahmen zeigen, dass jeder einen Beitrag leisten kann. Viele kleine nachhaltige Aktionen können – wie bei einem Puzzle – etwas Großes ergeben.“ sagt Dr. Christian Frühwald vom RC Fürstenfeldbruck und Initiator der Initiative.
Die Reihe „Verstehen“ startete mit einem Referat von Dr. Michael Vogel, Mitglied des Präsidiums im Naturschutzbund Deutschland und ehemaliger Leiter des Nationalparks Berchtesgaden. „Der Klimawandel ist bei uns angekommen. Seit Jahren verschieben sich im Nationalpark die Vegetationszonen in höhere Regionen und die Vegetationsperioden werden länger. Es regnet zwar nahezu die gleiche Menge pro Jahr, aber der Rhythmus hat sich verändert, was z.B. zu Trockenheit auf unseren Almen führen kann“, so Dr. Vogel. Maßnahmen zum effektiven Umweltschutz sind zwar bewusst und bekannt, werden aber nach wie vor nicht konsequent und schnell genug umgesetzt.
Kleiner Hoffnungsschimmer
Allein Zahlen und Fakten über den Klimawandel bei uns machen schon betroffen genug. Das Aufzeigen der globalen Perspektive verstärkte dieses nochmal. Dies bewirkte der anschließend gezeigte Film „Before the Flood“, der im Jahr 2014 von Leonardo DiCaprio in seiner Rolle als Friedensbotschafter der Vereinten Nationen produziert wurde. Zurückgehende Gletscher, steigende Meeresspiegel, Tauen in den Permafrost-Regionen, aber auch Brände und Dürren dokumentierte er als Zeichen des Klimawandels, im Wesentlichen verursacht durch den Raubbau an unseren Ressourcen und das Verbrennen fossiler Energieträger. Das Fazit des Films - es ist nicht zu spät, aber wir müssen jetzt und wir müssen gemeinsam handeln - bildete nur einen kleinen Hoffnungsschimmer für die Anwesenden bei der Größe der vor der Menschheit liegenden Aufgabe.
Es war somit nicht einfach für Dr. Boris Bagniski (RC München-West) und Dr. Florian Wackermann (RC Germering), zum Schluss noch das gesamte Programm „ Rotary cares - Artenschutz verstehen, erleben und handeln“ zu erläutern. „Durch weitere Vorträge, Filme, Diskussionsrunden und Ausflüge soll zum Nachdenken, Verinnerlichen und Handeln angeregt werden. Wir können die globalen Probleme nicht lösen. Wir können aber mit gutem Beispiel vorangehen und die richtigen Dinge umsetzen. Welche das sein werden, gilt es noch festzulegen. Blühende Garagendächer, Insektenhotels und gepflanzte Bäume sind Bespiele für unsere möglichen Aktionen“ waren die Abschlussworte der beiden an einem für alle Teilnehmer eindrucksvollen, aber auch nachdenklich stimmenden Abend. Mehr wird folgen.
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