Schwingboden und Prallwand
Die Einzelturnhallen wurden für 2,9 Millionen Euro saniert
Ein orangefarbener freundlicher Linoleumboden, mit hellem Holz getäfelte Wände und moderne Umkleide- und Sanitärräume – nach 50 Jahren Dauernutzung wurden die beiden stark veralteten Einfachturnhallen des Max-Born-Gymnasiums (MBG) in Germering saniert. Nach 15 Monaten Bauzeit konnten die Schüler die neue Halle bereits seit Oktober 2018 nutzen, die offiziellen Einweihung war ein paar Wochen später.
Rund 2,9 Millionen Euro hat die Sanierung den Landkreis gekostet. Dafür gab es 900.000 Euro an Fördergeldern. Insgesamt waren 25 Firmen an dem Bauprojekt beteiligt unter der Federführung des Architekturbüros Gerum & Haake, das bereits die Zweifachturnhalle aus dem Jahre 2000 errichtet hat. „Wir wollten den Charakter des Bestandsgebäudes erhalten“, erklärte Architekt Dieter Haake. Trotzdem mussten beträchtliche Umbauten im Bestand durchgeführt werden. Ein Rückbau bis zu den tragenden Elementen, den Rohwänden und -decken war notwendig. Jetzt verbergen neue Oberflächen und moderne Materialien aufwändige Unterkonstruktionen mit Kanälen, Rohren und Kabeln, denn die gesamte haustechnische Einrichtung einschließlich der Elektroinstallation ist ersetzt worden. Die Frischluftversorgung erfolgt mechanisch. Prallwand und Schwingboden tragen zu einer Minimierung des Verletzungsrisikos bei.
Sichtlich beeindruckt war auch der zweite Germeringer Bürgermeister Wolfgang Andre angesichts der Sprossenwände, Ringe und Seile, Bodenmatten, Lichtanlagen und Lautsprechern.
„Fantastische Akustik“
Neben ihrer Funktion als Sporthalle wird das Gebäude auch als Veranstaltungs- und Theaterstätte genutzt werden, denn ein großes Foyer oder eine Aula fehlen im Hauptschulgebäude. „Die Halle hat eine fantastische Akustik“, lobte Thomas Karmasin, für den die Einweihung auch aus an einem anderen Grund etwas Besonderes war. Der Fürstenfeldbrucker Landrat hat am Max-Born-Gymnasium nämlich das Abitur gemacht. Im Januar 2019 werde die Theatergruppe der Oberstufe in der Halle Premiere mit einem Bühnenstück feiern, erklärte Oberstudiendirektor Robert Christoph.
Ein Whiteboard wäre schön
Bei der Einweihung gab es vom Landrat ein paar Seitenhiebe in Richtung Landeshauptstadt München. Jahrelang habe diese ihre Schulen „regelrecht verkommen lassen“ und würde erst in letzter Zeit „prächtige Schulpaläste“ errichten, kritisierte er. Der Landkreis Fürstenfeldbruck hätte dagegen immer schon viel in seine Schulen investiert und sei damit „seiner Zeit weit voraus gewesen“.
Ein paar Wünsche gibt es noch. Direktor Christoph hätte gerne ein interaktives Whiteboard für die Halle. Schließlich hat die Digitalisierung am MBG mit "i-Pad-Klassen" längst Einzug gehalten.
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