Eine große Herausforderung
Fachstelle für pflegende Angehörige berät Betroffene
Die Corona-Pandemie bedroht vor allem die Gesundheit älterer und pflegebedürftiger Menschen. Sie möglichst gut zu schützen ist derzeit eine große Herausforderung für die Gesellschaft. Besonders betroffen von dieser Situation sind die pflegenden Angehörigen, die die Versorgung von 2,6 Millionen pflegebedürftiger Menschen in Deutschland, die zu Hause leben, sicherstellen. Der Pflegealltag ist in normalen Zeiten schon eine enorme Belastung, viele pflegende Angehörige sind selbst über 60 Jahre alt und gesundheitlich vorbelastet.
Im Landkreis Starnberg gibt es viele Projekte, Betroffene in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen und zu entlasten. Die Fachstelle für pflegende Angehörige berät hierzu und hat auch in Zeiten der Corona-Krise ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Menschen und unterstützt mit Informationen und Tipps zum Pflegealltag.
Neu organisieren
Durch die Corona-Krise hat sich die Versorgungssituation pflegebedürftiger Menschen durch den Wegfall bzw. die Einschränkung vieler Entlastungsangebote zusätzlich verschärft. Die üblichen Betreuungssettings brechen zusammen: Tagespflegen sind geschlossen, osteuropäische Betreuungskräfte haben das Land verlassen, ambulante Pflegedienste kommen an die Grenzen ihrer Kapazitäten. Der Ausfall von Pflege- und Betreuungsleistungen bedeutet meist, die Pflege muss zu Hause in Eigenregie übernommen, die Pflegesituation aktuell neu organisiert werden.
Es stellen sich Fragen nach dem Schutz der Pflegebedürftigen, für die das Corona-Virus wegen ihres Alters oder einer Vorerkrankungen eine besondere Gefahr ist, dem Schutz pflegender Angehöriger, die in belastenden Situationen auch auf sich achten müssen, nach Möglichkeiten, die Pflege und Betreuung bei Berufstätigkeit der Pflegeperson aufzufangen, dem finanziellen Ausgleich durch Verdienstausfall oder nach Möglichkeiten professioneller Hilfe, wo es ohne einfach nicht mehr geht.
Soziale Isolation
Diese Situation fordert pflegenden Angehörigen immens viel ab. Sie sind verunsichert und sehen sich vor dem Dilemma, den pflegebedürftigen Angehörigen und sich schützen zu wollen, durch die bestehenden Kontakteinschränkungen jedoch in die soziale Isolation und an ihre psychischen und physischen Belastungsgrenze zu geraten.
Kontakt
Die Fachstelle für pflegende Angehörige westl. Landkreis Starnberg ist über die Nachbarschaftshilfe Inning e.V. unter Telefon (08143) 9993933 oder per Mail an fs.pfl.angehoerige@nbh-inning.de zu erreichen. Ansprechpartnerin ist Sonja Herrmann.
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